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1. Teil 3 - S. 178

1891 - Hildburghausen : Gadow
— 178 — der Polenfürst Poniatowsky stand, begann der Kampf. Jeder Fuß Landes wird mit Strömen Bluts erkauft; rast- los drangen die Verbündeten vorwärts bis an die Haupt- stellung der Franzosen bei Probstheida. Hier aber, wo Maßen gegen Massen stürmen, die einen mit Erbitterung und Siegesfreude, die andern mit Verzweiflung und kalter Todesverachtung, hier war der Kampf nicht Schlacht, ein Schlachten war's zu nennen. Angriff auf Angriff, 300 französische Kanonen donnern gegen die Verbündeten, Berge von Leichen und Verwundeten türmen sich an den Dorf- eingängen. Da ließen die in der Nähe weilenden Monarchen, Zuschauer dieses furchtbaren Kampfes, diesen selbst ein- stellen. Desto unglücklicher war die französische Arinee bei Abtnaundorf, Paunsdorf und Stötteritz. Ganze Regimenter wurden vernichtet. Der Kronprinz von Schweden hat beim Vorwerke „heiterer Blick" den vom Marschall Ney komman- dierten Mittelpunkt der französischen Armee durchbrochen, und furchtbare Heeresmassen drängen die Besiegten vor sich her. Gräßlich war der Kampf um den Besitz des Dorfes Schönefeld, das von den Russen unter Langeron angegriffen wird. Siebenmal rückt man mit Sturmschritt vor, es steht das große, breite Dorf in Flammen, noch wich der Marschall Marmont nicht. Da macht der Abend dem grausigen Würgen ein Ende, es ziehen sich die Franzosen nach Volk- marsdorf und Reudnitz zurück. Um das Unglück voll zu machen, hatten zwei Regimenter Württemberger und das sächsische Armeekorps die Reihen der Franzosen verlassen, letzteres längst grollend wegen alles Elendes, das die Franzosen über Sachsen gebracht hatten, und ergriffen von Begeisterung für die deutsche Sache. Kanonenschüße in ihre Reihen waren der Scheidegruß; aber auch die sächsische Artillerie wendet ihr Geschütz und sendet tausendfach den Tod in jene Scharen, mit denen sie soeben noch gestritten. Dies hemmt den Lauf der feindlichen Regimenter, Ver- wirrung bricht herein, sie müssen weichen und verlaßen am andern Morgen selbst Stötteritz und Probstheida. Es war um 8 Uhr abends, da ritt der Feldmarschall Fürst Schwarzenberg nach der Höhe von Meusdorf, von wo aus die verbündeten Fürsten dem Getümmel der Schlacht zugesehen hatten, und verkündigte den vollständigen Sieg. Da stiegen sie von ihren Roßen, entblößten die Häupter
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