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1. Teil 3 - S. 249

1891 - Hildburghausen : Gadow
249 die Stücke klein oder Körner sind, Kies und Sand. Durch Ver- mittlung entsteht auch aus harten Gesteinen mit der Zeit ein lockerer, mehr oder weniger fruchtbarer Boden, der mit Pflanzen oder tierischen Stoffen vermischt den Humus bildet. § 60. Tie meisten Mineralien haben neben unregelmäßigen Formen eine sehr regelmäßige Gestalt, die durch gradlinig begrenzte ebene Flüchen, welche sich in bestimmten Winkeln treffen, gebildet wird. So geformte Mineralien heißen Kristalle und, wenn mehrere auf einer gemeinschaftlichen Grundlage sitzen, Kristaudrusen. § 61. Außerdem zeigen viele Mineralien noch ein regel- mäßiges Gefüge, indem sie sich nach einer oder mehreren Rich- tungen leicht spalten und in Platten mit ebenen Flachen zer- legen lassen. Tie spaltbaren Mineralien nennt man gewöhnlich Spate, z. B. Kalkspat, spatiger Gips oder Fraueneis rc. Rück- sichtlich des Gefüges sind die Mineralien dicht, wenn sich die einzelnen Teilchen mit bloßen Augen nicht unterscheiden laffen, z. B. die Kalksteine, der Basalt rc.; körnig, wenn die einzelnen Teile dicht verbundene Körner sind, z- B. Granit, körniger Kalkstein (Marmor), körniger Gips (Alabaster) jc.; erdig, wenn die Teilchen sehr klein und staubartig sind und sich ablösen laffen (z. B. Kreide), faserig, st r a h l i g rc. 8 62. Die Spaltfläche, welche beim Zerschlagen der Mineralien entsteht, nennt man den B r u ch. Er ist m u s ch e l i g (z. B. Feuer- stein) ; splitterig. schieferig (Thonschiefer, Kalkschiefer rc.). 8 63. Hart heißen die Mineralien, welche am Stahle Funken geben (Quarz, Feuerstein); halb hart, die vom Messer sich schaben lassen (Kalkspat, Flußspat); weich, die sich leicht schneiden laffen (Gips); sehr weich, die dem Fingernagel nachgeben ( Talk, Speckstein ); zerreiblich, die durch Wischen mit dem Finger sich abreiben (Kreide). Genauer unterscheidet man im Ganzen 10 besondere Härtegrade: 1. Talk, 2. Gips- oder Steinsalz, 3. Kalkspat, 4. Flußspat, 5. Apatit, 6. Feldspat, 7. Quarz, 8. Topas, 9. Korund, 10. Diamant! Einige Mineralien sind spröde, d. h. sie vertragen keine Biegung, sondern zerspringen beim Druck; andere sind dagegen biegsam (Glimmer oder Marienglas) und dehnbar (Eisen, Kupfer, Gold rc.). Wenn man ein Mineral mit dem Meffer ritzt, so ent- steht der Strich. Der Strich hat oft eine andere Farbe als das Mineral. Manche Mineralien fühlen sich fettig an (Talkschiefer, Speckstein), andere mager, z.b. Kreide.
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