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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 12

1854 - Saalfeld : Riese
12 § 4. Chinesen. Confucius. Von der armenischen Hochebene also und dem Lande Sinear, als der Wiege des neuen Menschengeschlechts nach der Sündfluth, theilte sich der Strom der Völker nach verschiedenen Richtungen. Dabei waren die hohen Gebirge Asiens in den Urzeiten gleichsam die Brücken, welche die einzelnen Hochlande verbanden, während die Niederungen nur allmälig austrockneten. Auch weisen die Erinnerungen und Sagen, welche sich bei den Culturvölkern der alten Welt über ihre Herkunft erhalten haben, noch deutlich genug auf Mittelasien hin. So kam von der Wüste Ko bi oder Sch amo herab, welche mit dem großen Gebirgsrücken Mittelasiens zusammenhangt, in uralter Zeit ein Volk mongolischer Nasse in das weite, wohl bewässerte und an allen Naturerzeugnissen reiche China im äußersten Osten Asiens und machte die- ses durch Gebirge, Wüsten und Meere begrenzte Land zu einem Schauplatz eigenthümlicher, bis auf den heutigen Tag unverändert gebliebener Bildung. Wann Dies geschehen, wissen wir nicht genau; denn die älteste Geschichte des chinesischen Reichs, das erst seit den Zeiten der Kreuzzüge den Euro- päern einigermaßen bekannt geworden ist und das setzt mit seinen zinsbaren Ländern im Ganzen 250,000 Quadratmeilen mit gegen 200 Millionen Ein- wohnern umfaßt, verliert sich in eine sagenhafte (mythische), von den chine- sischen Schriftstellern zu Jahrmillionen ausgedehnte Zeit, in welcher der angebliche Gründer des Reichs China, der an Noah erinnernde und als Erfinder der Schrift, der Musik und Zeitrechnung verehrte Kaiser Fohi lebte. Erst mit dem berühmten Kaiser Mao um 2207 v. Chr. beginnt eine lichtere Periode. Um das Jahr 500 v. Chr. lebte am Hofe des Fürsten von Lou der berühmte chinesische Weise Confucius (Kong-fn-tse), der als Religions- und Staatsverbesserer austrat und wegen seiner Sittenstrenge verfolgt wurde, aber noch als Flüchtling und Verbannter Tausende von An- hängern fand und nach seinem Tode eine bleibende Verehrung, ja Tempel und Altäre erhielt. Seine Lehren sind niedergelegt in vier heiligen, von ihm verfaßten oder gesammelten Büchern (Kings), von denen der Schu- king das berühmteste ist. Diese Religion ist ihrem Wesen nach Natur- und Menschenvergötterung (Pantheismus), welche in ihrer Sittenlehre alle Freiheit und Würde des Menschen aufhebt und nebenbei eine abergläubische Natur- und Schutzgeisterverehrung zuläßt; denn nach ihr wird der Himmel (Thien) und die Naturordnung als Gott angeschaut, der sich in dem jedes- maligen Kaiser, „dem Sohne des Himmels," verkörpert. Dabei stellt sie als höchsten sittlichen Grundsatz eine maßlose Unterwürfigkeit der Kinder gegen die Eltern, der Weiber gegen die Männer, der Unterthanen gegen ihre Fürsten auf. Im Jahr 256 v. Chr. wurde zum Schutz des Reichs gegen die Tartaren der Bau jener weltberühmten chinesischen Mauer begon- nen, welche, 30 Fuß hoch und 5 Fuß breit, im Norden China's in einer Länge von 300 deutschen Meilen über hohe Gebirge und durch tiefe Thäler und mittelst Bogen über breite Ströme hinläuft, was jedoch nicht verhindern konnte, daß im 13. Jahrhundert n. Chr. China eine Beute der Mongolen wurde und im 17. Jahrhundert n. Chr. die tartarischen Mandschu das Reich eroberten und das noch jetzt bestehende Herrschergeschlecht (Dynastie) Taitsing gründeten.
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