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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 99

1854 - Saalfeld : Riese
99 Als Cäsar nach Ablauf seines Kommandos in Gallien sein Heer nicht entließ und dies nur unter der Bedingung thun wollte, daß auch Pompejus seine Provinz Hispanien aufgeben sollte, so erklärte der Senat: Cäsar sollte auf einen bestimmten Tag sein Heer entlassen und die Verwaltung seiner Provinz niederlegen, sonst wäre er für einen Feind des Vaterlandes zu achten. Der Konsul Marcellus übertrug dem Pompejus die Vertheidi- gung der Republik. Der Senat zog Trauerkleider an, die Tribunen ent- wichen in Cäsar's Lager. Cäsar stand mit nur einer Legion am Flüßchen Rubicon (Pisciatello), der seine Provinz von dem eigentlichen Italien trennte. Ueberschritt er die- sen mit den Waffen in der Hand, so war der Bürgerkrieg erklärt. Das ganze Gewicht der ungeheuern Folgen dieses Schrittes lag auf seiner Seele, und er verfiel in tiefes Nachdenken. Plötzlich raffte er sich auf und rief: „Der Würfel sei geworfen!" — und schritt entschlossen hinüber. Ohne Hinderniß ging er auf Nom los (49 v. Chr.). Dem ungerüsteten Pompejus, welcher sich gerühmt hatte, daß, wo er nur in Italien mit dem Fuße auf den Boden stampfe, Legionen hervor- springen würden, blieb nichts Andres übrig, als fast mit dem ganzen Senate Nom und Italien zu verlassen und nach Griechenland zu fliehen. Selbst den gefüllten Staatsschatz mußten die Konsuln vor großer Eile zurück- lassen. Innerhalb sechzig Tagen war Cäsar Herr von ganz Italien; alsdann eilt er nach Spanien, wo unter tüchtigen Feldherrn der Kern der Pompeja- nischen Heere stand, und schlägt trotz allen Hindernissen der Natur und Kunst in vierzig Tagen die Heere, wie er sich ausdrückte, ohne Feldherrn, wird in Marseille Dictator und landet in Epirus, um den Feldherrn (Pom- pejus) ohne Heer zu schlagen. Bei Pharsalus in Thessalien war die Schlacht der Entscheidung (48 v. Chr.), in welcher Cäsar's kriegsgewohnte Legionen und deutsche Cohorten einen vollständigen Sieg errangen. Pom- pejus floh nach Aegypten, Cato mit den Entschlossensten des Heeres nach Afrika, die sich ergebenden Pompejaner erfuhren meistens die Gnade des Siegers. In Aegypten regierte eben damals Ptolemäus Dionysus, dessen Vater dem Pompejus viel verdankte. Allein so undankbar war der König, daß er auf den Rath eines seiner Vertrauten den flüchtigen Pompejus zu morden befahl. Man sandte ihm den ehemaligen Hauptmann Septimius mit einem kleinen Boote entgegen, und als der Feldherr ans Land steigen wollte, versetzte ihm Septimius einen Stich in den Leib und zugleich hieben die Uebrigen auf ihn ein. Pompejus hüllte sich in sein Gewand und sank lautlos zu Boden. Die Mörder schnitten ihm den Kopf ab, der treue Freigelassene Philippus aber baute mühsam aus Schiffstrümmern einen kleinen Scheiterhaufen und verbrannte den Leichnam seines Herrn. Cäsar war seinem Gegner auf dem Fuße nachgefolgt. Bei seiner Lan- dung nahte sich ihm einer der Mörder mit dem Haupte des Pompejus. Cäsar wandte sich mit Abscheu davon hinweg, betrachtete aber mit Weh- muth den Siegelring des Getödteten, der statt der geträumten Alleinherr- schaft ein so klägliches Ende gefunden. Den treulosen Ptolemäus ereilte die Rache bald; denn Cäsar überwand und tödtete ihn im Alexandrinischen Kriege (47 v. Chr.), übergab die
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