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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 148

1854 - Saalfeld : Riese
148 kreises sich bereichert und mit dem Blute und den Thränen untertretener Nationen sich gesättigt hatte, die Schrecken einer vierzehntägigen Plünderung erfahren zu lassen und eine unermeßliche Beute an Gold und Silber, Kunst- schätzen und Kostbarkeiten aller Art mit sich hinwegzuführen. Vanda lisch und Vandalismus wurde von der Zeit an Bezeichnung barbarischer Zerstörungswuth. Aber noch verliefen 20 Jahre, in welchen es zwar kein römisches Reich, in welchen es aber noch römische Auguste gab. Die Gewalt war in jeder Rücksicht bei den Deutschen. Denn Vandalen, Westgothen und besonders die Anführer deutscher Miethstruppen setzten noch Schattenkaiser ab und ein. Der letzte Schattenkaiser, der seltsamer Weise den Namen des Er- bauers der Stadt mit dem des Begründers der Alleinherrschaft vereinigte, war der junge Nomulus Augustulus Momyllus, welchen sein Va- ter Orestes, ein Anführer ausländischer Miethstruppen aus Pannonien, mit dem Purpur bekleidete (475). Als aber Odoacer, welcher ein Fürst der deutschen Heruler und Rugier genannt wird, an der Spitze der germanischen Hülfsvölker statt des rückständigen Soldes den dritten Theil aller Lände- reien Italiens verlangte und Orestes dieses abschlug, kam es zwischen den Fremdlingen zu einem Kampfe, dessen Preis Italien war. Orestes wurde geschlagen und hingerichtet, Nomulus Augustulus mußte die Zeichen der höchsten Würde niederlegen und sein Leben auf einem Landgute in Eam- panien beschließen, Odoacer aber beherrschte Italien unter dem Namen eines Königs der dortigen deutschen Völker (476). Und damit hatte Noms Herrschaft im Jahre 1229 nach seiner Erbauung und das römische Reich ein schmachvolles, aber wohlverdientes Ende.
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