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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 187

1854 - Saalfeld : Riese
187 Deutschland aus. An seine Stelle ward der tapfere Arnulf, Herzog von Kärnthen, ein unehelicher Sohn von Karlmann, Ludwig's des Deutschen ältestem Sohne, zum König der Deutschen erwählt, während die Franzosen dem Grafen Odo von Paris, einem noch übrigen Enkel von Ludwig dem Frommen, die Krone gaben. Arnulf waltete mit Kraft und Erfolg, schlug die Normannen bei Löwen (891), bestand mehrere harte Kämpfe mit den Slaven in Mähren, gegen welche er jedoch unvorsichtiger Weise die Ungarn herbeirief, und erwarb zuletzt durch Besiegung des Herzogs Berengar von Friaul, der sein Geschlecht in weiblicher Linie von Karl dem Großen ableitete, in Italien die Kaiserkrone (896). Als er bald nach seiner Rückkehr aus Italien in der Blüthe seiner Jahre starb, wählten die Fürsten aus besonderer Rücksicht für seine Verdienste seinen sechsjährigen Sohn, Ludwig das Kind, zu seinem Nachfolger. Aber auch damals hieß es: Wehe dem Lande, deß König ein Kind ist! Denn unter diesem schwachen Regenten verlor sich das königliche Ansehen gänzlich bei den Großen; der Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen schaltete ohne Rücksicht auf das Reich, in Franken befehdeten sich die mächtigen Geschlechter der Babenberger und Rothenburger und ob solcher Zwietracht im Innern des Reichs drangen die wilden Ungarn verheerend in das offene Land ein und schleppten die Ein- wohner in harte Gefangenschaft. Von tiefem Jammer über dieses Mißgeschick erfüllt, welches er nicht wenden konnte, starb Ludwig schon im 18. Jahre seines Alters, und mithin erlosch auch der Stamm der deutschen Karolinger gänz- lich (911). Länger saßen die französischen Karolinger auf dem Throne Frankreichs, der freilich durch die zur Selbstständigkeit und Landeshoheit emporstrebenden Vasallen und durch die Siege der räuberischen Normannen um alles Ansehen und um alle Macht gekommen war, so daß der letzte Korolinger, Ludwig V. der Faule, von dein großen Reichsgute der Karolinger nur noch die einzige Stadt Laon besaß. Darum rief gleich nach dessen Tode der mächtige Hugo Cap et, Graf von Paris, Herzog von Francien und Burgund, seine Anhänger zusammen und ließ sich mit Aus- schließung des Karolingers Karl, Herzogs von Niedcrlothringen, zum König wählen (987). Von diesem Hugo Capct stammen alle Könige ab, welche nachmals in Frankreich geherrscht haben. § 52. Die sächsischen Kaiser (919— 1024). I. König Heinrich I. der Finkler (9 19 — 936). Deutschland, welches unter den letzten Karolingern von den Normannen, Ungarn und Slaven furchtbar gelitten hatte und in die alte Rohheit zurück- zusinken drohte, ging bald wieder einer schönern Ordnung und ediern Ent- wicklung entgegen, ja es erhob sich zur ersten Macht der Christenheit. Dazu trug wesentlich eine Reihe von Männern bei, welche, ausgezeichnet durch Kraft und Tugend, auf den deutschen Königsthron gelangten. Denn nach- dem Deutschlands volksthümliche Entwicklung einmal so weit vorgeschritten war, konnte man sich nach dem Tode des letzten deutschen Karolingers, Lud- wig s des Kindes, nicht entschließen, sich dem französischen König aus Karolingischem Stamm zu unterwerfen, sondern wählte zum deutschen König
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