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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 214

1854 - Saalfeld : Riese
214 fachsen noch eine Zeit lang siegreich, und selbst die Fürsten von Wales und Cumberland und Malcolm, König von Schottland, mußten ihren Königen den Lehenseid leisten. Allein schon der kraftlose König Et helred (978 — 1016) mußte den Dänen einen schimpflichen Tribut zahlen, und als er bei der ungeheuern Erbitterung der Engländer über die großen Abkaufssummen endlich den abscheulichen Befehl gab, alle in England wohnenden Dänen zu ermorden (1002), erschien König Swen, der Glückliche genannt, von Dänemark als Bluträcher der Erschlagenen und eroberte nach schrecklichen Verwüstungen und Brandschatzungen das ganze Land (1013). Ungeachtet Swen eines frühen Todes starb, gelang es doch seinem Sohne Kanut dem Großen (1017 — 1035), England zu behaupten. Er war einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit, da auch Dänemark und Norwegen seinem Scepter gehorchten, und suchte mit Weisheit und Gerechtigkeit die Dänen und Engländer einander näher zu bringen. Seine Söhne traten aber nicht in ihres Vaters Fußtapfen, und so benutzten die Engländer die Uneinigkeit der Brüder, um das dänische Joch abzuschütteln und Ethelred's süngern Sohn, Eduard den Bekenner, aus den Thron zu berufen (1042). Als Eduard nach einem wechselvollen Leben 1065 starb, wußte der mächtige Graf Harold, mit Uebergehung des letzten Sprößlings aus dem säch- sischen Königsstamme, die englischen Großen zu bewegen, ihn zum Könige zu erwählen. Kaum hatte Harold den Thron bestiegen, so fanden sich zwei kühne und furchtbare Bewerber. Nämlich Harold's eigner Bruder Tostig, der sich wegen der Vertreibung aus seiner Grafschaft Northumberland an seinem Bruder rächen wollte und an dem König von Norwegen, Harald Hard- rade, einen ebenso abentheuerlich gesinnten Bundesgenossen gefunden hatte. An der Spitze von 300 Segeln liefen die Verbündeten in den Humber ein und richteten eine greuliche Verheerung an. Harold eilte schleunig zur Schlacht herbei und brachte in der Schlacht bei Stamfordbridge ihrem Heere eine entscheidende Niederlage, ihnen selbst aber, den Heerführern, den Tod (26. September 1066). Noch lagerten die ermüdeten angelsächsischen Sieger auf dem Schlachtfelde von Stamfordbridge, als die Nachricht anlangte, daß Herzog Wilhelm von der Normandie mit der großen normannischen Flotte und der Blüthe des normannischen, niederländischen und französischen Adels zu Pevonsey in Sussex gelandet sei, um von Eng- land Besitz zu nehmen. Vor den Augen der Welt gründete der schlaue, tapfere und vor keinem Verbrechen zurückschreckende Wilhelm, dessen Vater Robert, der Teufel oder der Prächtige genannt, auf einer zur Sühne seiner Sünden unternommenen Pilgerreise nach Palästina gestorben war (1035), seine Ansprüche auf eine vorgebliche Schenkung Eduard's des Be- kenners, in der That aber trug er sein Recht nur auf der Spitze des Schwertes. Man rieth dem König Harold, eine offene Feldschlacht zu ver- meiden und den Feind durch Zaudern und Hungern zu ermüden. Allein den König drängte es zu einer Entscheidung, und der Tag bei Hastings, der 14. Oktober 1066, nur 18 Tage nach der Schlacht von Stamford- bridge, brachte dieselbe. Am Morgen dieses Tages rückten die Normannen, begeistert durch eine feurige Ansprache ihres Herzogs und das Rolandslied singend, in drei Linien aufgestellt, auf die Engländer los, welche in eine dichte keilförmige Schlachtordnung zusammengedrängt, heldenmüthig fochten
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