Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 285

1854 - Saalfeld : Riese
285 ti)ci von Eschenbach, Rudolf von Palm, Rudolf von Wart und Konrad von Tegerfeld, welche ebenfalls mit dem Kaiser unzu- frieden waren, schürten das Feuer, und Johann verschwor sich mit ihnen, dem Leben seines Oheims, der auf die Bitten der Gerechtigkeit nicht hören wollte, ein Ende zu machen. Unweit Nheinfeldeu beim Uebergang über die Reuß wußten sie den Kaiser von den Uebrigen seines Gefolgs zu trennen und fielen, nachdem man eine Strecke durch die Felder geritten war, meuch- lings über ihn her. Tödtlich getroffen, stürzte er zu Boden. Ein armes Weib, das eben des Weges daherkam, sah ihn fallen, lies hinzu und stand dem Sterbenden bei. Kaum aber war die blutige That vollbracht, als die Königsmörder, von den Furien des bösen Gewissens ergriffen, in wilder Flucht auseinanderstoben. Sie haben sich von der Stunde an nie wieder gesehen. Johannes, der in der Geschichte mit dem Beinamen „Par- ricida" (Verwandtenmörder) gebrandmarkt dasteht, verschwand in Italien. Er soll als Pilger nach Palästina gezogen und zu Pisa als Mönch ver- storben sein. Lange Zeit nachher saß täglich am neuen Markte zu Wien ein Bettler, der sich für seinen Sohn ausgab. Walther von Eschenbach kam 25 Jahre später als Schäfer im Würtcmbergischen wieder zum Vor- schein und bekannte auf dem Todtenbette seine Unthat. Rudolf von Wart, welcher der That nur zugesehen hatte, büßte sein Verbrechen auf dem Rade, unter welchem sein treues Weib, welches vor der Königin Agnes von Ungarn, des Kaisers Tochter, vergebens einen Fußfall gethan, drei Tage und drei Nächte im Gebet zubrachte, bis endlich der erwünschte Tod den Qualen ihres Gatten ein Ende machte. Aber damit war der Rachedurst der Königin noch lange nicht gestillt: mehr als 1000 unschuldige Männer, Weiber und Kinder, bloß weil sie mit den Mördern verwandt oder sonst in Verhältnissen gewesen waren, fielen dem Leichnam des Kaisers als ein gräß- liches Todtenopser. „Heute bade ich mich im Maienthau!" — ries sie selbstzufrieden aus, als sie eines Tages recht viele Unschuldige hatte hin- richten lassen. Zuletzt erbaute sie auf der Stelle, wo ihr Vater gefallen war, das Kloster Königsfelden und beschloß ihr Leben darin mit frommen Bußübungen. Auf solche Weise starb Kaiser Albrecht. Aber mit solcher That des Johannes Parricida hatten die Eidgenossen nichts gemein, die nur ihre Rechte und Freiheiten schirmen wollten und zu deren Behauptung noch viel zu kämpfen gehabt haben. Iii. Schlacht im Morgarten (1315). Leopold der Glor- würdige von Oesterreich. Albrecht's Nachfolger im Reich, Kaiser Heinrich Vii. von Luxem- burg (1308 1313), bestätigte feierlich den Bund der Schweizer und ihre Gerechtsame, die sie so tapfer vertheidigt hatten. Als aber nach seinem plötzlichen Tode eine zwiespältige Kaiserwahl erfolgte und die Waldstädte Schwyz, Uri und Unterwalden sich nicht für Friedrich den Schönen von Oesterreich, sondern aus Haß gegen Oesterreich für seinen Gegen- könig Ludwig von Bayern erklärten, sprach Friedrich von Oesterreich die Acht über sie aus und der Bischof von Konstanz belegte sie mit dem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer