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1. Teil 1 - S. 74

1891 - Essen : Bädeker
74 Der Blitz ist ein Erzeugnis der Elektricität, die in der Luft entsteht und wahrscheinlich dann entsteht, wenn Luftströme, wenn Winde von entgegen- gesetzten Richtungen sich begegnen und bei ihrem Vorüberstreifen aneinander, bei ihren: Durchdringen und Ringen und Durcheinanderwirbeln eine große Reibung der Luftschichten entsteht, welche die Elektricität ebenso frei macht, wie das Reiben der Seide am Glase. Wie sehr die Reibung der Luft Elektricität hervorruft, das hat man erst vor wenigen Jahren Gelegenheit gehabt zu beobachten. Ein Feuermann bei der Lokomotive machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen aus den: ausströmenden Dampf des Sicherheitsventils der Lokomotive ungemein große _ elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Untersuchungen dieser Erscheinung haben ergeben, daß die Elektricität hier nicht entsteht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser, wie man anfangs vermutete, sondern daß die Reibung des Dampfes Beim Herausströmen durch die kleine Öffnung des Ventils die eigentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen ist. Der Blitzableiter ist der Draht, der bei gewitterschwerer Luft die Elektricität fortwährend aus der Luft über den: Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, wohin der Blitzableiter verläuft. Ein Blitzableiter ist daher ein vor- zügliches Schutzmittel für hohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er so ziemlich die kleineren Gebäude, die in der Nähe liegen. Nur wenn der Blitzableiter zerbrochen oder verrostet ist, so daß er nicht über die beschädigte Stelle hinaus den Blitz leiten kann, ist er nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Nach A. Bernstein. 42. Galvanismus. a. Die Erscheinungen desselben. Die Erscheinungen, welche man mit dem Namen Galvanismus bezeichnet, sind an sich nur Erscheinungen der Elektricität; den Namen Galvanismus gab mau ihnen nur, weil ihr erster Entdecker ein italienischer Gelehrter, Namens Galvani, war und weil man in der ersten Zeit glaubte, daß durch ihn eine neue Naturkraft entdeckt worden sei, was aber nicht der Fall ist. — Ein zweiter italienischer Gelehrter, Namens Volta, hat durch seine Erfindungen das große Verdienst, der Welt das richtige Verständnis für Galvauis Entdeckungen zu geben und sie vor den Irrwegen zu bewahren, auf welchen sie sich leicht hätten verlieren können. Seit Voltas Zeiten weiß man, daß der Galvanismus nicht eine besondere Naturkraft, sondern nur eine besondere Eigenschaft der Elektricität ist. Wir wollen sie auch in diesem Sinne betrachten und zur Unterscheidung von der bisher besprochenen Elektricität, die mau Reibungs-Elektricität nennt, Berührungs- Elektricität nennen. Der einfache Grundsatz, auf dem der Galvanisnms beruht, ist folgender: Allenthalben, wo zwei verschiedene Dinge sich beriihren, entsteht Elektricität. Dieser Satz läßt sich zwar nicht an allen Dingen in der Welt nachweisen und tritt hauptsächlich nur an Metallen hervor; allein es ist aller Grund vorhanden, anzunehmen, daß das Dasein der Elektricität bei Berührung zweier Metalle nur merkbarer ist als anderswo, daß aber bei jeder Art von-. Berührung zweier Gegenstände elektrische Wirkungen entstehen. Wenn man auf eine Kupferplatte eine Ziukplatte legt, beide etwa von der Größe und Stärke eines Thalers, so genügt dies, um mit feinen >
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