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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 57

1886 - München : Ackermann
57 23. Der König Es wohnt ein Müller sorgenfrei In seiner kleinen Mühle. Das Mühlchen klappert Brot herbei Bei Sonnenbrand und Kühle. Nicht weit davon ein König hatt' Ein Schloß sich aufgebauet. Wär' nicht die Mühl, man hätte Stadt Und Land d'raus überschauet. Der König bot dem Müller Geld: „Verkauf' mir Deine Hütte! Bau' neu sie auf, wo dir's gefüllt, Nach größer'm Maß und Schnitte." — „Mein Mühlchen ist mir gut genug, Das laß' ich meinen Erben; Es trägt des Vaters Segenssprnch, Hier will ich ruhig sterben." Der Fürst sagt ja, der Müller nein; Der Fürst wird ungeduldig. 24. König Einen König gilt's zu feiern: König Ludewig von Bayern, Der die rechte Zeit ersah! Als der Blitz kaum eingeschlagen, War er, ohne viel zu fragen, Gleich den Brand zu löschen da. Mochten auch die Gegner hadern, Deutsches Blut in jungen Adern Wollte bleiben nicht neutral, Kam — wir wollen's ewig danken! — Mit den Schwaben, Bayern, Franken, Mit den Pfälzern allzumal. Von dem Watzmann bis zum Maine Rief er, ungerufen, seine Frischen Buben all' heran; Und er hat die wackern Knaben, Hessen, Württemberger, Schwaben, Mitgerufen auf den Plan. und der Mütter. „Ich bin dein Herr; das Land ist mein; Du bist zu weichen schuldig." „Ich weiche nicht." — „Dann muß Gewalt Den starren Sinn dir beugen." „Ihr irret, Herr, euch werden bald Die Richter and'res zeigen." „Dierichter?" - fälltdemkönigein, Die selbst er eingesetzet — „Da hast du Recht; ich geb' mich drein, Dein Gut bleibt unverlctzet." Seit jener Stunde lebten sie Als Freunde hoch und niedrig. Des Schlosses Nam' ist Sanssouci, Des Königs Name Friedrich. Curtman. Ludwig n. König Wilhelm ließ er sagen: „Da die rechte Stund' geschlagen, Schlag' ich mich zum Vaterland! Meine Schützen, meine Reiter, Kanoniere und so weiter Geb' ich all' in deine Hand. Magst sie wie die deinen führen, Und sie werden bald verspüren, Daß du kenust das Wo und Wie! Oft bei meinen jungen Jahren Hab' ich schon daheim erfahren, Wie viel wert ist Harmonie!" So wett deutsche Lieder klingen, Sollen sie von Ludwig singen, Der erst Deutschland machte heil; Und es wird ihn nicht verdrießen, Wenn wir kräft'gen Frieden schließen, Zukunft bringt auch ihm sein Teil! Gödecke.
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