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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 137

1886 - München : Ackermann
137 Halbinsel Bork und dem halbinselartig hervortretenden Arnhem 8- land im Norden und dem flachen Australgols mit dem Spencer- und St. Vincentgols im Süden besitzt der Kontinent keine weitere nennenswerte Gliederung. Im Inneren scheint die westliche Hälfte eine große Wüste zu sein, furchtbar und unwirtbar durch den Mangel an Wasser und durch die entsetzlichen Dickichte des Stachel- schweingrases, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff, vom Vieh nicht gefressen wird, während im Osten wenigstens noch weite Strecken Weideland mit andern abwechseln, die jeglicher Kultur unzugänglich sind. Eigentliche Gebirge gibt es nur im Südosten. Hier steigt das Gebirgsland der blauen Berge bis zu 1000 m aus, südwestlich hievon zieht mit der Küste parallel die Gebirgskette der Austral alpen, bis 2600 m aufsteigend. Von nutzbaren Mineralien finden sich in den blauen Bergen und aus der Insel Tasmanien Steinkohlen, deren Bergbau sich immer mehr ent- wickelt. Von allen Metallen, die Australien liefert, ist bei weiten das wichtigste das Gold, welches in großer Menge seit 1851 ge- sunden wird. Nächst dem Golde hat der Bergbau aus Kupfer die größte Bedeutung, der besonders lebhaft in Südaustralien betrieben wird. Das im Lande häufige Eisen wird nicht be- nützt, hauptsächlich, weil das eingeführte so billig ist, daß die Gewinnung des einheimischen die Kosten nicht lohnt. Auch die Ausbeutung von Edelsteinen ist in neuester Zeit in Viktoria im Schwung. 2. Bewässerung und Klima. Australien besitzt keine der Größe des Kontinents entsprechenden Ströme. Es fehlt den Flüssen säst überall die bleibende Wassermenge und die andauernde Kraft, sich ein festes Flußbett zu graben. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und zerstören mehr, als sie befruchten; in der trocknen Jahreszeit dagegen verschwinden viele ganz und lösen sich in eine Kette von Seen und Sümpfen auf. Der bedeutendste Fluß ist der Murray (Mörre), der rechts den Murrumbidgee (Mörröm- bidschi) mit dem Lachlan (Läklänn) und den Darling aufnimmt. Nordwestlich der Murraymündung liegen zahlreiche Seen, wie der Torrens-, Eyre- und Gairdner-See. Es sind flache Lachen salzigen Wassers, welche in der trocknen Jahreszeit fast ganz ver- dunsten, so daß der Boden weithin mit Krystallen ausgeblühten Salzes bedeckt ist. Das Klima zeichnet sich im Innern des Kontinentes durch große Dürre und merkwürdige Reinheit des Sonnenlichtes aus. Während der trocknen Jahreszeit werden die Weiden zu öden Wüsten, Flüsse und Wasserlöcher versiegen. Hat dies seine bestimmte Zeit gedauert, dann fällt der Regen in Strö- men, das Gras schießt dicht hervor, und die Ebenen, aus denen kurz vorher kein Halm zu sehen war, bekleiden sich mit üppigem Grün. Die Flüsse füllen sich wunderbar schnell und überströmen verheerend die Ufer. In den Küstengegenden sind die klimatischen
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