1886 -
München
: Ackermann
- Hrsg.: Reidelbach, Hans, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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(Dschirdschenti), in der Nähe bedeutende Schwefelminen; Wein-, Öl-
und Getreidehandel.
e) Auf der Insel Sardinien die Hauptstadt Cagliari.
Die Republik San Marino (1 */2 Qm, 84 qkm) bildet den ältesten
und kleinsten Freistaat Europas und steht unter der Schutzherrschaft
des Königsreiches Italien. Das Fürstentum Monaco mit der gleichnamigen
Hauptstadt liegt an der Meeresküste zwischen Italien und Frankreich
und steht unter der Schutzherrschaft letzteren Landes.
26 Rom.
Kaum wird es auf dem weiten Erdenrund eine zweite
Stadt geben, an die sich so viele historische Erinnerungen
knüpfen, als an Rom, »die ewige Stadt«. Zweimal innerhalb
zweier Jahrtausende war die Siebenhügelstadt am Tiber der
Sitz einer Weltherrschaft und abermals wurde sie in der Neu-
zeit berufen, die Doppelresidenz des geistlichen Oberhauptes der
katholischen Kirche und des Königs des geeinigten Italien zu
sein. Während andere Städte der Erde nach Lösung ihrer
einmaligen Aufgabe für immer geschichtlich abstarben, so
Babylon, Ninive, Tyrus und Persepolis, Athen und Karthago,
das ägyptische Theben, wie Memphis und Alexandria, erstand
Rom immer wieder als neue Beherrscherin des Erdkreises oder
als Hauptstadt eines bedeutenden Reiches und verdient sonach mit
Recht den stolzen Titel der »ewigen Stadt«.
Das alte Rom der Römer erbte und verbreitete die Schätze
der Zivilisation, die ruhmvolle Arbeit von drei Weltteilen, in deren
Mitte es lag. Die Heereszüge, die Kunststrassen, die Militär- und
Bürgerkolonien der Römer waren zahllose Kanäle, auf denen
römisches Gesetz, römisches Leben und römische Kultur, ver-
klärt, verschönt und durchgeistigt von griechischer Bildung und
Kunst bis an die Grenzen des damals bekannten Erdkreises
verpflanzt wurden. In Rom, dem Mittelpunkte der römischen
Weltherrschaft, wurde alles versammelt, was von des Staates
Grösse und Hoheit das glänzendste Zeugnis geben, was un-
umschränkte Macht, unerschöpflicher Reichtum und eine ans
Fabelhafte grenzende Prachtlust nur Grosses ersinnen konnte.
Hier strahlten in glänzendem Marmor die Paläste der Konsuln und
Cäsaren und die zahlreichen Tempel der Götter, Triumphbogen
schmückten ihre Zugänge, riesenhafte Thermenbauten, Theater
und Amphitheater, Cirkus, Museen, Bibliotheken und gross-
artige, .mit Bildwerken angefüllte öffentliche Plätze zierten ihr
Inneres; und was Griechenland, Sizilien, Jonien und Ägypten
an Werken der Kunst besassen, wurde auf der weltbeherrscben-