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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 198

1886 - München : Ackermann
198 Sehr mannigfaltig sind die Produkte des Bergbaues. Außer Platina besitzt die Monarchie alle nutzbaren Metalle und wird an Reichtum der Ausbeute nur von Deutschland und Großbritannien übertroffen. Der Ertrag der Bergbauprodukte kann aus mehr als 240 Millionen Mark veranschlagt werden, wovon aus Stein- kohlen 46, auf Braunkohlen 40, aus hütteumäßig verarbeitete Erze 86, aus Salz 68 Millionen Mark entfallen. Gold und Silber liefern hauptsächlich Siebenbürgen und Ungarn; Silber vor allem Böhmen; Quecksilber Jdria in Krain; Eisen von vorzüglicher Güte Steiermark, dann Käruthen, Ober- ungarn, Böhmen, Mähren, Niederösterreich und Schlesien; Kupfer hauptsächlich Ungarn; Zinn Böhmen; Zink Galizien, Krain, Kroatien; Schwefel Kroatien, Galizien, Böhmen: Graphit Böhmen, Mähren und Steiermark; Eisenvitriol Böhmen; Asphalt Dalmatien, Tirol, Ungarn; Petroleum Galizien. Auch die Ausbeute an Stein- und Braunkohlen, sowie an Salz ist sehr bedeutend. Der Reichtum an den mannigfaltigsten Roh- und Brenn- stoffen, zahlreiche Wasser- und verhältnismäßig auch billige Arbeits- kräfte, große Absatzgebiete im Innern und in den industriell tiefer stehenden südlichen'und östlichen Nachbarländern, sowie die von der österreichischen Regierung in neuerer Zeit durch besseren gewerb- lichen Unterricht, gute Gewerbegesetzgebung, Muster- und Marken- schutz bethätigte Fürsorge für den Gewerbetrieb haben dazu bei- getragen, daß auf dem Felde industrieller Thätigkeit ein rühriges Leben herrscht und überall erfreuliche Fortschritte zu tage treten. Allerdings herrscht hierin unter den einzelnen Kronländern noch eine große Verschiedenheit; während in Böhmen, Mähren, Nieder- österreich , Schlesien und Vorarlberg das Fabrik- und Manufaktur- wesen sehr blüht, ist in anderen, besonders den östlichen Krvn- ländern der Fabrikbetrieb noch selten, und nur das Kleingewerbe für den örtlichen Bedarf in ausreichender Anzahl vertreten. Den Glanzpunkt des österreichischen Gewerbefleißes bildet die Leinen-, Woll-, Seiden-, Leder-, Gold-, Silber-, Eisen-, Stahl-, Glas- und Thonwarenfabrikation. Hinsichtlich der Zahl der beschäftigten Arbeiter und der Höhe der geschaffenen Werte nimmt die Textil- industrie den ersten Rang ein. Am wichtigsten ist die Wollindustrie in Böhmen, Mähren und Wien (680,000 Spindeln und 35,000 Webstühle), die Lein- wandindustrie in Böhmen, Mähren, Schlesien (319,000 Spindeln und 40,000 Webstühle), die Baumwollenspinnerei und -Weberei in Böhmen und Niederösterreich (1,657,000 Spindeln, 30,000 Kraft- stühle, 60,000 Webstühle). Die Erzeugung von Seidenwaren nimmt eine hervorragende Stelle in Wien ein, wo 110 Seiden- und Sammtwaren- und 60 Seidenbandfabriken bestehen, die aber ihre Arbeitsstätten zumeist auf das flache Land verlegt haben. Die Verfertigung von Lederwaren hat in Wien einen sehr hohen
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