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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 225

1886 - München : Ackermann
225 Auch der Bergbau spielt keine unbedeutende Rolle. Eisen (Arzberg, Eulenlohe, Schirnding), Antimonerze (Brandholz), Speck- stein (Göpsengrün), Zinn, dann, die Kalk- und Granitbearbeitung zu Platten und Tafeln beschäftigen viele rüstige Arbeiter, nicht zu vergessen des Goldes, dessen Vorkommen bei Goldkronach alle Be- achtung verdient. Zu den vielbesuchten Gebirgen gehört das Fichtel- gebirge gerade nicht. Viele schreckt der ernste, düstere Charakter, aber das Sandsteinlabyrinth der Luisenburg, die Kuppe des Wald- stein, die Quellen der vier Flüsse gewähren doch eigentümliches Interesse, und um das Ganze webt die Sage magischen Reiz. Nach Kutzner. 43. Der Böhmer- und Bayerische Wald. Dieses Gebirge streicht von Passau auswärts in nordwest- licher Richtung, bedeckt den nordöstlichen Teil von Bayern, be- deutende Strecken in Österreich und einen großen Teil von Böhmen, seht sich im Erzgebirge fort und verbindet sich durch dieses mit dem Fichtelgebirge. Es lassen sich in demselben zwei von Südost nach Nordwest streichende Hauptgebirgsketten unterscheiden; der hintere und höchste Teil, welcher Bayern und Böhmen scheidet, wird der Böhmerwald genannt, die vordere Kette zwischen Regen und Donau bilden die Donauberge oder den Bayerischen Wald. Derselbe bedeckt von Passau bis Cham und Furth ein Fläche von beinahe 90 Quadratmeilen. Seinen Anfang macht im Süd- osten der Dr ei sesselberg (1336 m), bei welchem die Grenzen von Bayern, Böhmen und dem Erzherzogtum Österreich zusammen- laufen. Seine mit endlosen Waldungen bedeckten, lang sich hin- dehnenden Bergrücken bieten, aus der Ferne gesehen, dem Auge wenig Abwechslung und ermüden durch ihr einförmiges, fast trau- riges Aussehen. Das Innere des Gebirges ist rauh und wild durch unwegsame, sumpfige Strecken, durch hohe, mit Tannenwäldern bewachsene Berge mit steilen Felswänden, Abhängen und Windbrüchen durch menschenleere Thäler, von dunkeln Waldbächen durchbraust. Zwischen den Felslabyrinthen breiten sich Wiesenplätze aus; auf den Abhängen des rauhesten Teiles findet man in den sumpfigen Wäldern moorige Wiesen, welche unter Wasser stehen und die nur die heißeste Sommerglut trocken legt, in Versumpfung begriffene Seen (der Deschnitzer oder schwarze See, der Teufelssee bei Eisen- stein, der Laka-See, der Plöckensteiner See u. s. w.), Jahrhunderte hindurch über einander geworfene Windbrüche, auf deren vermodern- dem Rücken sich bereits eine neue Generation erhebt. Die nörd- lichen Abhänge sind äußerst kalt, schattig und sumpfig, fast in steten Winter gehüllt. Die Kartoffeln blühen erst Ende September; häufig fällt der Schnee vor der Ernte, und selbst Stroh und Hafer fehlen. Aber hier und da erscheinen auch freundliche Matten und Lesebuch f. gewerbl. Fortbildungsschulen. 15
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