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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 386

1886 - München : Ackermann
386 19. Juli 1099 wurde Jerusalem von den Kreuzfahrern mit Sturm genommen. Gottfried war der erste, welcher von der Mauer in die Stadt sprang; ihm folgten andere, und unaufhaltsam und verderhenbringend stürzten die Christen durch die geöffneten Thore in die Strassen Jerusalems. Ihren Streichen erlagen die Feinde, und das heilige Grab war erobert. Nun wurde der edle Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem gewählt; aber seine Frömmigkeit hielt ihn ab, an der Stätte eine goldene Königskrone zu tragen, wo der Heiland der Welt unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Er nannte sich demütig bloss Her- zog Gottfried, Beschützer des heiligen Grabes. Leider starb er schon im nächsten Jahre 1100. Es folgten ihm noch sieben Könige. Die Nachricht von Jerusalems Eroberung begeisterte die ganze Christenheit Europas. Ein neues Heer von 300,000 Deutschen, Franzosen und Italienern, dem sich auch Bayerns Herzog Welf I. angeschlossen hatte, rückte nach. Dieser Kreuz- zug hatte ein klägliches Ende. Die meisten Teilnehmer fänden teils in Sandwüsten und teils in furchtbaren Schlachten den Untergang. Herzog Welf entkam mit Mühe als Pilger ver- kleidet und starb während der Heimreise auf der Insel Cypern 1101. Im Jahre 1146 zog der Pascha von Aleppo mit seinen wilden Scharen vor Edessa, nahm die unglückliche Stadt, zer- störte sie von Grund aus und mordete 46,000 Christen mit der empörendsten Grausamkeit. Bei dieser Nachricht griff Europa abermals zu den Waffen, und 200,000 Krieger, darunter Welf Iii. und Heinrich Jasomirgott aus Bayern, nahmen das Kreuz. Die Könige Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii. von Deutschland führten die Kreuzfahrer. Allein das ganze Heer kam um, und beide Könige kehrten als Pilger in ihre Staaten zurück, ohne der Sache des Christentums den geringsten Nutzen gebracht zu haben. Im Jahre 1187 verbreitete sich die Schreckens- kunde von der Uebergabe Jerusalems an die Türken. Das ver- anlasste den dritten Kreuzzug (1189—1192), geführt von Kaiser Friedrich Barbarossa von Deutschland, König Philipp August Ii. von Frankreich und Richard Löwen- herz, König von England. Der erfahrene und grosse Friedrich drang siegreich voran und kam bis nach Seleuzia, wo er mit seinem Pferde über den Fluss Selef setzend, vom Strome er- griffen, 1190 seinen Tod fand. Nach dem Hinscheiden dieses Helden blieb auch dieser Zug erfolglos. Es wurden nun noch mehrere Kreuzzüge unternommen, die verlorenen Heiligtümer zu erobern; so richtete sich der vierte Kreuzzug gegen Kon-
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