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1886 -
München
: Ackermann
- Hrsg.: Reidelbach, Hans, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Unterhandlungen wieder auf, und der Krieg wurde von Seiten
Österreichs, mit dem England und Russland ein Bündnis, die
zweite Koalition, geschlossen hatten, von neuem gegen Frank-
reich aufgenommen (1799). Siegreich drangen die Heere der
Verbündeten unter dem Erzherzog Karl und dem russischen
General Suwarow in Deutschland, in der Schweiz und in Italien
vor. Indessen war der General Bonaparte aus Ägypten
glücklich nach Frankreich zurückgekehrt und bewirkte dort im
Einverständnis mit einigen andern mit ihm verbundenen Män-
nern den Sturz der schwachen Direktorialregierung. Er selbst
kam jetzt an die Spitze der Gewalt, indem er zum ersten
Konsul der Republik erklärt wurde (1799). Jetzt änderte
sich bald die ganze Lage der Dinge. Bonaparte drang im fol-
genden Jahre in einem kühnen Zuge über die Alpen in Italien
ein und stellte durch einen Sieg bei Marengo über die Öster-
reicher (1800) das Übergewicht der französischen Waisen wieder
her. Nachdem bald darauf auch der französische General
Moreau in Süddeutschland bei Hohenlinden einen Sieg
über ein österreichisches Heer errungen hatte, sah sich der
Kaiser genötigt, für sich und das Reich den Frieden zu Lüne-
ville (1801) zu Schliessen, in welchem ausser den im Frieden
zu Campo Formio bereits festgestellten Gebietsveränderungen
vom deutschen Reiche das ganze linke Rheinufer an Frankreich
abgetreten werden musste. Eine Folge dieses Friedens war die
Auflösung des deutschen Reichs in seiner bisherigen Verfassung.
Denn die geistlichen Reichsstände (Erzbischöfe, Bischöfe u. a.)
verloren durch sogenannte Säkularisation, d. i. durch Auf-
hebung der weltlichen Gewalt der Geistlichen, und viele welt-
liche bisherige Reichsstände durch sogenannte Mediatisier-
ungen, d. i. durch Zuteilung unter andere Fürsten ihre Reichs-
unmittelbarkeit. Die Gebiete dieser vormaligen Reichs-
glieder kamen an andere Landesfürsten unter dem Namen von
Entschädigungen für Verluste, welche diese auf dem linken
Rheinufer durch Abtretungen an die französische Republik er-
litten hatten. Alles dieses wurde auf dem Reichstage zu Regens-
burg nach langen Verhandlungen durch den sogenannten Reichs-
deputationshauptschlufs (1803) festgestellt. — Von nun
an bestand das Kaiserreich der Deutschen nur noch dem
Namen nach und sollte bald ganz verschwinden.
74. Napoleon i., Kaiser der Franzosen.
Bald nach dem Lnneviller Frieden ließ sich Bonaparte
als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen (1804) und
Lesebuch f. gewerbl. Fortbildungsschulen. Zl