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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 580

1886 - München : Ackermann
580 kreisen läßt. Ohne diese Mntter und Pflegerin aller der endlosen Schönheiten der organisierten Welt müßte alles erstarren und der ganze Erdball sich in ein Leichentuch hüllen. Gleich wichtig ist ihr Einfluß aus das gewerbliche Leben und aus unser Wohlbefinden. Denn die Wärme ist es wieder, welche die Dämpfe erzeugt, deren Spannkraft die Lokomotive und Schiffe beflügelt; der größte Teil unserer Werkzeuge kann nur durch sie verfertigt werden; in ihr erhalten unsere Speisen die zur Verdauung nötige Weichheit und den Wohlgeschmack; in ihr findet der Kranke wieder seine Gesundheit, aber freilich auch, wenn sie zu sehr über- hand nimmt, der Gesunde manchmal die gefährlichsten Krankheiten. Untersuchen wir nun vor allem, welches die Quellen sind, aus denen uns die Wärme fließt! Als erste Quelle bezeichnen wir die Erde, deren Inneres sich noch immer im feurig-flüssigen Zustande befindet. Die zweite und mächtigste Wärmequelle ist die Sonne. Sie ist es, welche unserer Erdoberfläche, der Luft und allen Körpern die Wärme spendet. Die Sonnenstrahlen, welche aus die Oberfläche der Erde und auf die sie bedeckenden Körper fallen, erregen in diesen mehr oder weniger Wärme, je nachdem sie von denselben eingesogen oder zurückgeworfen werden. Nehmen wir schwarze Tuchlüppchen und andere von hellen Farben, legen dieselben im Winter bei Sonnenschein aus den Schnee, so finden wir nach einiger Zeit, daß die schwarzen tiefer in den Schnee eingesunken sind als die hellen. Dunkle Körper saugen nämlich mehr Sonnen st rahlen ein; in ihnen wird also auch mehr Wärme gesammelt. Stellen wir einen alten berußten Tops und einen andern unberußten, beide mit Wasser gefüllt, an die Sonne, so können wir uns nach einiger Zeit überzeugen, daß das Wasser im erstern Tops wärmer geworden ist als im andern. Halten wir die Hand so gegen die Sonne, daß diese schief darauf scheint so spüren wir wenig Wärme, kehren wir ihr dieselbe aber so zu, daß die Strahlen senkrecht auffallen, dann fühlen wir eine merkliche Wärmezunahme. Daraus leitet man folgendes Gesetz ab: Die Sonnen st rahlen sind in ihrer Wärmeerregung um so wirksamer, je senkrechter sie einfallen. Das erklärt uns jetzt, warum die Strahlen der Sonne des Morgens und Abends, wenn dieselben schief auffallen, weniger Wärme erzeugen, als des Mittags, wo sie eine mehr senkrechte Richtung haben. — Werden die Sonnenstrahlen durch ein Brennglas oder durch einen Hohlspiegel aus einen Punkt vereinigt, so vermögen sie eine Hitze zu erzeugen, die fähig ist, leicht brennbare Stosse, wie Schwamm, Schießpulver u. s. w. zu entzünden. Eine weitere Wärmequelle ist die Reibung. Reibt man eine Messerklinge an einem Stein, so wird sie heiß. Der Bohrer, welcher sich beim Eindringen ins Holz reibt, wie das Holz selbst und die Säge beim Sägen werden heiß. Die Wilden machen Feuer, indem sie zwei Stücke trockenes Holz so lange aneinander reiben,
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