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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 604

1886 - München : Ackermann
604 ung an keiner Stelle unterbrochen sein, und ihr Ende in feuchte Erde münden. Wenn nun ein Gewitter darüber hinweg geht und der Blitz in den Blitzableiter einschlägt, so verfolgt er seinen Weg durch die Leitung in die Erde hinab, und der Bau bleibt unbe- schädigt. Die Blitzableiter sind übrigens nicht nur dadurch vou Nutzen, daß sie dem herabsahrenden Blitz gleichsam einen Weg anweisen, auf welchem er ohne Gefahr für die Menschen und ihre Habe zur Erde gelangen kann, sondern man nimmt an, daß an einem Orte, wo deren sehr viele angebracht sind, selbst die Ent- stehung von Blitzen und damit das Einschlagen verhütet oder wenigstens vermindert wird. Die Elektricität ist nämlich von zweierlei Art. Die eine befindet sich in der Wetterwolke, die an- dere ihr entgegengesetzte Art sammelt sich in den Leitungen und Stangen der Blitzableiter an und strömt nun nach oben aus, was mau bei großer Dunkelheit sogar sehen kann, indem an den Spitzen der Blitzableiter ein Büschel von feinen leuchtenden Strahlen empor- ragt. Durch Vereinigung der beiden Arten von Elektricität gleichen sich dieselben gegenseitig fortwährend aus, und es wird so die plötz- liche Entladung der ganzen Wetterwolke verhütet. Das erwähnte Ausströmen von Elektricität in Form von leuchtenden Strahlen sieht man übrigens nicht nur an Blitzableitern, sondern auch au andern Spitzen zu Zeiten, wann sich die Lust in stark elektrischem Zustande befindet. Man nennt es St. Elmsfeuer und bemerkt es an den Mastspitzen und andern spitzigen (besonders metallischen) Gegenständen auf Schiffen, auf den Öhren von Pferden, an den ausgespreizten Fingern der erhobenen Hand, ja selbst am Kopse von Menschen. 5. Der Galvanismus und die Galvanoplastik. Der Galvanismus ist eine eigene Art von Elektricität; er zeigt sich, wenn man zwei verschiedene Metalle mit einander in Berührung bringt, und wird daher auch Berührungselektrici- tät genannt. Man kann sie im kleinen dadurch erzeugen, daß man z. B. ein Zinkstäbchen in den Mund nimmt und eine nasse Silbermünze, etwa ein Markstück, aus das Auge legt. Biegt man nun den Zinkstab nach aufwärts und berührt damit die Münze, so bemerkt man im Auge eine Lichterscheinung, wie einen kleinen Blitz, und auf der Zunge bekommt man einen sauren Geschmack. Um diese Elektricität in größerer Stärke hervorzubringen, hat man ver- schiedene Apparate verfertigt, welche mit dem Namen Voltasche Säulen und galvanische Batterien bezeichnet werden. Letztere werden aus sehr verschiedene Weise verfertigt, bestehen aber der Hauptsache nach alle darin, daß zwei verschiedene Metalle, von denen das eine in der Regel Zink, das andere Kupfer ist, welches durch Kohle oder Platina ersetzt werden kann, sich berühren und in ein Gesäß gestellt sind, wobei die Wirkung durch saure Flüssigkeiten erhöht
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