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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 628

1886 - München : Ackermann
628 Kern, das Mark, einschließen und außen von der Rinde um- geben sind. Je älter ein Baum ist, desto zahlreicher sind die Ringe, aus deren Menge man aus das Alter des Baumes schließen kann, da jedes Jahr den vorhandenen einen neuen zusügt, weshalb man sie auch Jahresringe nennt. Die ältesten und sestesten stehen in der Mitte und bilden das Kernholz; näher dem Umfange befin- den sich die jüngern, und unmittelbar unter der Rinde trifft man den jüngsten. Das Kernholz unterscheidet sich außer der Festigkeit auch durch seine dunklere Farbe und größere Trockenheit von den nach ihm entstandenen Jahresringen, welche Heller aussehen, saft- reich und je näher dem Rande, desto weicher sind. Dieser zwischen Kernholz und Rinde gelegene Teil heißt Splint, welcher natürlich zu Bauholz und überall, wo es auf Dauerhaftigkeit ankommt, nicht gebraucht werden kann. Deshalb kann auch Pappel- und Weiden- holz in allen diesen Fällen nicht gebraucht werden, weil es wegen seines zu schnellen Wachstums säst immer nur Splint bleibt. Je nachdem das Holz nach dem Lause der Fasern oder dieselben durch- kreuzend geschnitten ist, nennt man es Langholz oder Quer- holz; insbesondere Ad er holz die Fläche, welche dem Faserlause parallel ist, Hirnholz diejenige, welche diesen im rechten Winkel schneidet. An den Wurzeln und in knorrigen Auswüchsen der Bäume lausen die Fasern krumm oder verworren; der Durchschnitt solcher Teile zeigt die oft höchst mannigfaltige Zeichnung, welche Flader oder Maser genannt wird. Die verschiedenen Hölzer unterscheiden sich durch seine und gleichmäßige, oder große und un- regelmäßige Zellen (Poren), größere oder geringere Feinheit der Fasern, Farbe, Härte, spezifisches Gewicht, Festigkeit (d. i. den Widerstand, welchen sie dem Zerreißen, Spalten u.s.w. entgegensetzen), Biegsamkeit, Elasticität und durch die Eigenschaft, sich in der Richtung der Fasern in mehr oder weniger regelmäßige Formen zersprengen zu lassen: Spaltbarkeit. In der Regel fallen die Grade der Härte und der Spaltbarkeit in umgekehrter Ordnung zusammen. ^So sind von den am häufigsten vorkommenden Hölzern die härtesten und am schwersten spaltbavey: Ebenholz, Pockholz (eigentlich Bocoholz, Guajakholz aus Südamerika), Buchsbaum, Kornelkirschen, Weißdorn, Weißbuche, Ahorn u. s. w.; zu den weichsten und leichtest spaltbaren gehören: Pappel, Tanne, Fichte. Die europäischen Hölzer sind größtenteils licht gefärbt, weiß, gelblich, bräunlich, rötlich, die aus heißen Ländern haben meist tiefere und kräftigere Farbe bis zum Schwarz. v Das Austrocknen des im frischen Holze enthaltenen Saftes oder der Feuchtigkeit, welche bereits getrocknetes aus der Lust auf- gesogen hat, bewirkt das Schwinden, die Ausnahme von Feuchtig- keit das Quellen des Holzes, und kann es sich in solchem Falle nicht ungehindert zusammenziehen oder ausdehnen; sind z. B. mehrere Holzteile mit einander verbunden, so zieht oder wirft es sich, be- kommt Risse oder Sprünge. Die Schwindung ist sehr ungleich bei
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