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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 631

1886 - München : Ackermann
631 vollere Hölzer versieht man mit einem Wetterdache, welches sie vor den Einwirkungen des Regens wie der Sonnenstrahlen schützt, ohne aber den freien Luftzug zu behindern. Geschnittenes Holz dagegen bewahrt man in luftigen Schuppen auf, deren Seitenwaude durchbrochen find, ohne daß jedoch ein allzufcharser Zug, welcher die Entstehung von Nissen zur Folge haben würde, die Bretter trifft. Daß die einzelnen Bretter durch dazwischen gelegte Klötzchen zu trennen und wenn möglich, hochkantig zu stellen sind, ist bekannt. Kommen, wie es meistens der Fall ist, mehrere Schichten Holz über einander zu liegen, so trenne man sie durch dazwischen gelegte Querhölzer und von Zeit zu Zeit packe man das Holz um, so daß die unteren Schichten zu oberst kommen. 4. Kohlen, Teer, Pech, Nuß und Pottasche. Der Nutzen des Holzes beschränkt sich jedoch nicht allein aus den Gebrauch, welchen Tffchler, Zimmerleute, Drechsler und viele andere in Holz arbeitende Handwerker davon machen, sondern es ist auch ein überaus wichtiges Brennmaterial und liefert überdies noch Kohlen, Teer, Pech, Ruß und eine sehr nützliche Asche. Wenn man Holzkohlen gewinnen'will, welche beim Aus- schmelzen der Metalle, bei der Verfertigung des Schießpulvers, zum Klären unreiner Flüssigkeiten gebraucht werden, so glüht man das Holz in einem von der Lust abgeschlossenen Raume; denn ließe mau die Luft heran, so würde es zu Asche verbrennen. Im großen macht man dies aus zweierlei Arten. Man richtet entweder die Kloben im Walde zu einem Hausen (Meiler) aus, den man mit Erde und Nasen bedeckt, und zündet das Holz durch eine freige- lassene Öffnung in der Mitte an, so daß es langsam verglüht; oder man bringt das Holz in einen eisernen Kasten, den man mit einem Rohre für die Dämpfe versieht und von außen erhitzt. Im ersten Falle entweichen die Dünste durch die den Meiler bedeckende Hülle von Erde, aus der sie an nicht dicken Stellen herausdampsen. So- bald bei dem Meiler die Glut bis an den Umfang gelangt ist, deckt man ihn völlig zu, wodurch das Feuer verlischt, und läßt ihn erkalten. Bedient man sich aber eiserner Kasten, so sind die Kohlen fertig, wenn aus dem Rohr keine Dämpfe mehr kommen. Will man Teer gewinnen, so bringt man harzreiche Holz- stücke, besonders ästige Wurzelstöcke von Nadelholz, in einen runden, gemauerten Ofen, den man völlig verschließt und von außen heizt. Es braten dann die harzigen Teile des Holzes aus und mischen sich mit den übrigen durch die Hitze ausgetriebenen Substanzen, mit welchen sie durch eine im Boden des Ofens befindliche Öffnung abfließen und den Teer bilden. Wird dieser eingedampft, so entsteht daraus das schwarze Pech. Den Teer gebraucht man zum Anstriche aus Holz und Mauern, um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen, als Wagenschmiere und zum Überziehen der Taue und des dem Wasser ausgesetzten Holzes an Kähnen und Schissen.
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