1905 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Hrsg.: Rohmeder, A. F., Loeßl, Vinzenz, Zwerger,, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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256. König Ludwig I. von Bayern als Deutscher.
um es mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch in Einklang zu bringen. Es
wurde unterm 7. April 1897 nebst »Einführungsgesetz« als »Handels-
gesetzbuch für das Deutsche Reich« veröffentlicht. Doch trat zunächst
nur der sechste Abschnitt des ersten Buches am 1. Januar 1898 in
Kraft, während das ganze Handelsgesetz gleichzeitig mit dem Bürger-
lichen Gesetzbuche zur vollen Durchführung kam. Rothschilds Taschenbuch.
256. König Ludwig I. von Wayern als Deutscher.
„Für jede Blume, die den Glanz vermehrt
Am Haupt Germanias, hat sein Herz geschlagen
Und glühend hat er Mann und Tat verehrt.
Hochsinnig war er, aber deutsch und schlicht,
Hell wie Kristall und auch so scharf gekantet!
Der Wahrheit Nimbus blitzt um sein Gesicht." Schrott.
Unter den deutschen Fürsten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
ist Ludwig I. von Bayern hervorragend nicht nur als Regent und als För-
derer der Künste und Wissenschaften sondern ganz besonders auch durch seine
Liebe zum großen deutschen Vaterlande. Ludwig war ein echter Deutscher
in Gesinnung, Wort und Tat. Sein Wahlspruch war: „Gerecht und be-
harrlich !"
Er hatte den Mut, „Freiheitslieder" wider Napoleon zu veröffentlichen,
Lieder, die von bleibendem Werte sind. In denselben heißt es unter anderem:
„Liebe zu dem deutschen Vaterlande,
Die beseelet immer mein Gemüt,
Fest umschlungen von dem heil'gen Bande
Für mein Deutschland ist das Herz durchglüht;
Da, als noch ein Deutscher sich zu nennen
War Verbrechen, da, als unterjocht
War die Heimat: mich von ihr zu trennen,
Kein Napoleon hat es vermocht.
Als zum Wechselmord gespannt die Sehnen,
Deutscher gegen Deutsche wütend focht,
Hat fürs Vaterland das Herz geschlagen
Und ich mußte, wie ich's fühlte, sagen."
„Auf, ihr Deutschen, sprengt die Ketten,
Die ein Korse euch hat angelegt!
Eure Freiheit könnet ihr noch retten,
Deutsche Kraft, sie ruhet unbewegt;
Waffen habt die Brüder ihr zu morden,
Für den kämpfend, der euch unterjocht,
Deutschlands Kräfte sind nicht kund geworden,
Als noch Deutschland selbst für Deutschland focht."
„Als Europa schmachtete in Ketten,
Fühlte ich in mir die Kraft zu retten,
Mich erhob die drohende Gefahr;
Hätt' für immer auf den Thron verzichtet,
Retter meines Vaterlands zu sein,
Wenn durch mich des Feindes Macht zernichtet,
Wenn geendiget der Menschheit Pein."
Lesebuch für Kaufmännische Fortbildungsschulen. *
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