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1. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 470

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
470 264. überblies über die deutsche Geschichte. Volke. „Schon bevor die Wittelsbacher den Thron bestiegen, haben sie Leid und Freud mit dem Volke geteilt. Während 700 Jahre haben sie gar manchen Thron inne gehabt vom Nordkap bis hinab nach Griechenland, von den Niederlanden bis nach Ungarn. In Bayern hat das Volk stets mit seltener Treue an dem Hause gehangen." „Es sind wenig Dynastien, die sich rühmen können, so lange bestanden und so lange ununterbrochen regiert zu haben." „Die Dynastie ist aus dem Volke hervorgegangen" und lebt für das Volk: für Bayern und Deutschland. Rohmeder. 264. Mberbtick über die deutsche Geschichte. Von den alten Bewohnern Deutschlands, welche die Römer Germanen nannten, haben wir erst aus der Zeit nicht lange vor der Geburt Christi genauere Kunde. Im Jahre 113 vor Christus besiegten Scharen derselben das damals mächtigste Volk der Erde, die Römer. Bald darauf unterwarfen sich letztere jedoch einen Teil Deutschlands, besonders die Gegenden am Rhein. Schon in jener frühen Zeit beruhte die Schwäche der Deutschen hauptsächlich darauf, daß die einzelnen Volksstämme, statt einander zu helfen, sich gegenseitig befehdeten. Als aber mehrere derselben zusammenstanden, vernichteten sie unter der Führung des Cheruskers Hermann die römischen Truppen in Deutschland. Dies geschah in der Schlacht im Teutoburger- Wald im Jahre 9 n. Chr. Auch in den folgenden Jahrhunderten hörten die Streitigkeiten im Innern nicht aus, selbst dann nicht, als in der Zeit der Völkerwanderung fremde Völker Deutschland überfluteten. Wie lang zerfleischt mit eigner Hand Germanien seine Eingeweide? Besiegt, ein unbesiegtes Land, Sich selbst zu schlauer Feinde Freude? (Uz.) Ein wichtiger Wendepunkt trat für das gesamte Leben des Volkes ein, als es das Christentum annahm. Der größte Teil von Deutschland war schon um das Jahr 800 ein christliches Land. Um dieselbe Zeit gewann es auch eine festere staatliche Einheit. Es verdankte diese besonders Karl dem Großen, welcher sich im Jahre 800 vom Papst in Rom zum Römischen Kaiser krönen ließ. Weil er Römischer Kaiser war, betrachtete er sich als Schirmherrn des Oberhauptes der Kirche, des Papstes, welcher in Rom seinen Sitz hatte. Viel deutsches Blut wurde von da an in Italien vergossen; die Kaiser küm- merten sich jahrhundertelang um italienische Angelegenheiten oft so sehr, daß sie darüber die deutschen vernachlässigten. Karls des Großen Reich wurde unter seinem Enkel Ludwig dem Deut- schen durch den Vertrag von Verdun im Jahre 843 in drei Teile gespalten; einer davon war Deutschland. Unter den deutschen Königen ließ sich zum erstenmal Otto I. im Jahre 962 in Rom zum Kaiser krönen und nahm den Titel an: „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation." Die folgende Zeit hindurch war das Deutsche Reich das mächtigste in Europa. Seine höchste Blüte erreichte es unter den Kaisern aus dem Hause der Hohen- staufen und unter ihnen ist wieder der berühmteste Friedrich 1.(1152—1190). Die Herrlichkeit des Deutschen Reiches schien mit ihm jedoch fast zu Grabe getragen zu sein; sie schwand unter seinen Nachfolgern mehr und mehr dahin. Im Jahre 1273 kam die deutsche Kaiserwürde an die Familie der Habs- burger und blieb bei derselben mit wenigen Unterbrechungen bis zu ihrem Aufhören (1806).
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