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1. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 497

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
497 276. Der Wert der Fische. unter verschiedenen Namen in den Handel. Jung heißt er Dorsch, getrock- net Stockfisch, eingesalzen Laberdan, eingesalzen und getrocknet Klippfisch. Neben der Hochsee- liefert aber auch die Binnenfischerei reiche Erträgnisse. Unsre Süßwasserfische, besonders aber Störe, Lachse, Forellen, Karpfen und Hechte, bilden ein hervorragendes Nahrungsmittel; das Fleisch ist reich an Nährstoffen, meist zart, schmackhaft und leicht verdaulich. Giftig ist an sich kein Fisch; und wenn zuweilen der Genuß von Fischen gefährliche Zufälle, ja den Tod zur Folge gehabt hat, so ist dies vielleicht einem durch Nahrung und Aufenthaltsort krankhaft veränderten Zustand der Fische zuzu- schreiben. Vor allem hat man Sorge zu tragen, daß Fische, die nicht ge- salzen, geräuchert oder in Essig eingemacht sind, frisch verbraucht werden. Besondere Transportbestimmungen für die Eisenbahnen, die Aufbewahrung in Eis sowie die Einrichtung von Bassins für lebende Fische ermög- lichen dies. Außer dem Fleisch der Fische verwendet man vielfach auch andere Teile derselben. Die Eier der Störarten kommen als Kaviar in den Handel (S. Nr. 277). Aus der Schwimmblase der Störe, besonders der Hausen, wird die Hausenblase gewonnen. Diese Masse, auch Fischleim ge- nannt, ist weiß, geruch- und geschmacklos, hornartig, durchscheinend und löst sich beim Kochen fast vollständig auf. Man benutzt die Hausenblase zur Be- reitung der Gallerte, des englischen Pflasters, des Mundleims, zur Klärung trüber Flüssigkeiten, besonders des Weines und Bieres; auch wird sie zu Glas- und Porzellankitt, zum Leimen musikalischer Instrumente und zur Appretur seidener Zeuge verwendet. In Norwegen wird in und bei Bergen aus der Leber des Kabeljaus der Lebertran gewonnen, welcher vielfach als Arzneimittel Verwertung findet. Früher gebrauchte man ihn auch in der Gerberei. Der Fischtran (Walfisch-, Robben-, Haifisch-, Heringstran) ist das leichteste aller fetten Öle und brennt mit heller Flamme. Fischgalle wird wie Rindergalle in der Malerei und Wäscherei benutzt. Aus den Abfällen der Fischerei (Fischen von wenig Wert, wertlosem Fleische größerer Fische, Skeletten) wird ein Düngungsmittel dargestellt, der Fisch- guano. Dieser enthält 10% Stickstoff und 15% Phosphor und übertrifft weit den Gehalt des Peruguanos. Er hat einen eigentümlichen Geruch und eine hellgelbe Farbe. Die Aalhaut wird von wilden Völkern an Stelle der Glasfenster ver- wendet. Die Bevölkerung Ostasiens verarbeitet die gegerbten Lachshäute zu Kleiderstoffen. Aus der Haut des Sägefisches wird Sohlleder gewonnen. Die Haut der Haie und Rochen verwendete man früher zu echtem Fischhaut- chagrin; dieser wird jetzt künstlich dargestellt. Sie dient aber noch immer zum Abreiben von Holz und Elfenbein. Auch mosaikartige, glänzende, glatte Futterale werden aus Fischhaut bereitet. Verarbeitung und Versand von Fischhäuten findet vorzugsweise an den italienischen und portugiesischen Küsten statt. Lesebuch für Kaufmännische Fortbildungsschulen. » 92
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