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1. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 500

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
500 278. Die Schwammfischerei. heissen Sommertagen gemacht worden, so erscheint der Kaviar schon- ein wenig verdorben, weshalb auch solcher nie unter die Presse getan wird. Dieser Sommerkaviar wird unmittelbar aus dem Salztrog in Fälschen gepackt und sofort in den Handel gebracht. Die vierte Sorte >>Jastytschnaja« ist von noch geringerer Qualität. Sie stammt von Fischen, die in den heifsesten Hochsommertagen in die Netze gegangen. Dieser Kaviar ist schon ein wenig in Fäulnis übergegangen. Er kommt ungereinigt unter die Presse und wird so schnell als mög- lich verpackt und versandt./ Bezugsquellen für echten Kaviar sind Petersburg und Astrachan sowie die Hafenplätze des Schwarzen Meeres.) ) In Deutschland wird in Preussen (Pillau und Magdeburg) und in Hamburg ebenfalls Kaviar, sogenannter Elbkaviar, fabriziert, der aber dem russischen an Güte nachsteht.! ; Guter Kaviar muss einen schwachen Fischgeruch und -Geschmack besitzen, fest, nicht schleimig sein und frei von tranigem Beigeschmack. Während des Sommers muss der Kaviar in Eiskellern aufbewahrt werden, da er sehr leicht verdirbt. Der Kaviar ist eine sehr gesunde und nahrhafte Speise, die den Appetit wunderbar anregt. Seine Zuträglichkeit für unsern Organismus ist so gross, dass er in dieser Beziehung sogar die Milch übertrifft,, die doch für eines der allergesündesten Nahrungsmittel gehalten wird. Er steht an Stickstoffgehalt gleich hinter Ei und Fleisch. / Nur schade,, dass auch dieses so wertvolle Produkt neuerdings Fälschungen unterliegt. Neuer Mercator. 278. Aie Schwammfischerei. Große Gelehrte haben sich darüber den Kopf zerbrochen, ob der Schwamm ein Tier oder ob er eine Pflanze oder endlich, ob er halb Tier, halb Pflanze ist. Entreißt man den Schwamm seinem Elemente, dem Meere, so finden wir ihn mit einer schleimigen Masse überzogen, die durch kurze Zuckungen eine Art tierisches Leben verrät, bald in Fäulnis übergeht und auch noch durch ihren Geruch auf den Gedanken bringt, daß sie tierischer Natur sei. Bringt man den rohen gereinigten Schwamm in eine Säure, z. B. Salzsäure, so entsteht ein starkes Aufbrausen von Kohlensäure und es wird viel Kalk aufgelöst, so daß der Schwamm beträchtlich an Gewicht verliert; kohlensaurer Kalk war also gleichsam das Gerippe desselben. Seine Form hat er behalten; aber er ist nun viel seiner und weicher geworden und seine Masse stellt wieder reines tierisches Gewebe dar, das man recht wohl mit dem Stoffe vergleichen kann, aus welchem Federn, Haare, Horn u. s. w. bestehen, und das beim Verbrennen einen ähnlichen Geruch verbreitet wie diese Körper. Neuerdings hat man gefunden, daß in die unzähligen kleinen, nach oben mündenden Kanälchen des Schwammes, solange dieser sich äm Meeresboden befindet, Wasser eintritt und unten durch die größeren Löcher wieder aus- gestoßen wird. Ohne Zweifel gibt das Wasser im Innern nährende Stoffe an den Schwamm ab. Da aber das Wasser diesen Kreislauf nicht freiwillig machen kann, so muß der Schwamm die Fähigkeit haben dasselhe nach Be- darf einznsaugen und wieder ausznstoßen, eine Tätigkeit, wie wir sie nur bei dem Tiere finden. Dagegen pflanzt er sich anderseits ganz in der Weise vieler Wasserpflanzen fort, welche unsichtbar blühen, nämlich durch bewimperte, scheinbar lebende Sporen (Samen). Diese Keime entwickeln sich im Innern der weiten Höhlungen, verlassen dieselben bei der Reife und heften sich, nach- L
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