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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 200

1903 - Essen : Baedeker
200 Maße für mechanische Arbeitsleistungen. 2. Die ersten Dampfhämmer wurden mit Bären ausgestattet, deren Gewicht höchstens 10 t betrug; aber selbst dieses äußerste Gewicht erwies sich als zu schwach, als Alfred Krupp in Essen seine schweren Tiegelstahl- blöcke (s. Kr. 43) zu Achsen, Kanonenrohren u. dgl. auszuschmieden be- gann. Sofort faßte Krupp mit gewohnter Tatkraft den Plan zum Bau eines Riesenhammers. Wo er ging und stand, dachte er über dessen Konstruktion nach; oft erhob er sich nachts vom Lager, um einem Zeichenblock seine Ge- danken anzuvertrauen. Sein Plan erschien so abenteuerlich, daß selbst Fach- leute ihn für eine Ausgeburt des Größenwahns erklärten. Aber Krupp ließ sich nicht beirren, und am 16. Sept. 1861 wurde der Hammer in Betrieb gesetzt. Meister und Arbeiter harrten mit ängstlicher Spannung, und als der 1000 Zentner schwere Bär langsam in die Höhe stieg und dann mit furcht- barer Wucht auf einen mächtigen Gußstahlblock niederfiel, sprangen die zu- nächst Stehenden entsetzt zurück, während Krupp ruhig auf seinem Platz verblieb. Die Einrichtung des Hammers „Fritz“, welche einen Kostenauf- wand von 1800 000 Mark erforderte, war eine Großtat, und alle späteren großen Hammerwerke sind nach diesem Muster erbaut. Der Hainmerführer hat dieses Ungetüm ebenso oder noch mehr in der Gewalt, wie der Schmied seinen Handhammer. Mit Leichtigkeit läßt er ihn, indem er Dampf und Gegendampf gibt, beliebig in der Luft spielen, oder eine auf den Amboß ge- legte Nuß so vorsichtig knacken, daß der Kern unversehrt bleibt. Der Amboß steht nicht auf dem flachen Erdboden; seine Unterlage bildet viel- mehr eine auf einem haustiefen Fundament aus schweren Gußeisenstücken aufgebaute Pyramide, deren Gewicht Iv2 Millionen kg beträgt, und die auf einem Rost von schweren Eichenbohlen ruht. Die Riesenhämmer sind in neuester Zeit durch eine andere Einrichtung überboten worden, durch hydraulische Schmiedepressen, welche die Kruppsche Fabrik alsbald in großem Maßstabe eingeführt hat. Zwischen vier zylindrischen Stahlsäulen schwebt ein massiges Joch, aus dessen Mitte ein mit einem Hammereinsatz versehener Eisen kolben nach unten hervorragt. Dar- unter steht ein Amboß, für den jedoch kein solch umständlicher Unterbau, wie beim Hammer „Fritz“ erforderlich ist. Langsam, lautlos und ohne Stoß und Erschütterung senkt sich der Bär auf das Schmiedestück und preßt es in einer Weise auseinander, wie es der Riesenhammer nicht zuwege bringen könnte. Der Preßkolben steckt oben in einem Preßzylinder, in welchen das einen Druck von 5 Millionen kg hervorbringende Wasser eintritt. Nach Max Maria v. Weber u. Friedr. Müller. Aufg. Gib an, was für eine Linie der Hammerkopf des „Schwanzhammers“ beschreibt und was für einen Hebel der Hammerstiel bildet! *05. meiste für mechanische Arbeitsleistungen. 1. Im alltäglichen Leben bezeichnen wir zwar jede körperliche (oder auch geistige) Anstrengung als Arbeit. Wenn indessen jemand eine Stunde lang das Gewicht von einem Zentner hielte und dann behaupten wollte, er habe mit dieser Kraftleistung eine Arbeit
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