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1. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 139

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. In der Werkstälte und auf dem Arbeitsplatz. L39 endlich nach jahrelangem Streben sein Werk gekrönt zu sehen. Schon die erste Weltausstellung zu London im Jahre 1851 brachte Krupps Leistung zur Anerkennung und verschaffte ihm Weltruf. Auf der zweiten Weltausstellung in London (1862) hatte er einen Gußstahl- block von 5000 kg, der in kalten: Zustand unter einem Dampfhammer von 50000 kg in der Mitte durchgebrochen war und deutlich zeigte, wie schon vor dem Schmieden die nach seinem Verfahren hergestellten Rohgüsse rein und porenfrei seien. Ein 15000 kg schweres, ansge- schmiedetes Stück Gußstahl, das in 4 Teile gebrochen war, veranschau- lichte den Einfluß des Schmiedeverfahrens ans die rohen Gnßstahlblöcke und die Möglichkeit, selbst solchen gewaltigen Stahlmassen gleichmäßige Härte und Dichte und damit unverwüstliche Dauer zu geben. Obschon selbst bahnbrechend für die Gußstahl-, richtiger Tiegelstahlfabrikation, so ver- folgte er doch auch aufmerksam die Aortjchrnle der Stahlherstellung außerhalb seiner Werke. Er war der erste ans dem europäischen Fest- lande, der die Erfindung des Engländers Bessemer anwandte; er erkannte sofort die Bedeutung der von den Franzosen Gebrüder Martin ein- geführten Stahlbereitnng im Herdofen. Die Umsicht, der sichere Blick in die zukünftige Entwickelung der Dinge ließ ihn ein Jahr vor seinem Tode das Stahlwerk Annen erwerben, das in der deutschen Erfindung, Stahl in Formen riß- und blasenfrei zu gießen, Erfahrung und Fertigkeit erworben hatte, so daß auch hier das Kruppsche Werk führend blieb. Noch nachhaltiaeren Gewinn als alle Siege, auf den bisherigen Weltausstellungen errungen, brachte Krupp im Jahre 1870/71 die glänzende Bewährung seiner Geschütze im deutsch-französischen Feldzüge. Nach vielen Versuchen, denen sich oft erhebliche technische Schwierig- keiten entgegenstellten, war es ihm gelungen, Stahlgeschütze von be- wunderungswürdiger Treffsicherheit, Durchschlagskraft und Dauerhaftig- keit zu liefern. Seit dem Jahre 1864 war die Zahl der Bestellungen auf Feld-, Festungs- und Schrffsgeschütze seitens fast aller Staaten der Erde bestä idig gestiegen. Bis 1908 hatte das Kruppsche Werk über 50000 G 'üstahlgeschütze für 85 verschiedene Staaten geliefert. 3. Immer zahlreicher wurden die Aufträge, welche von fern und nah einliefen, immer umfangreicher die Werke und immer vielseitiger ihre Erzeugnisse. Als Alfred Krupp beim Tode seiner Mittler (1848) alleiniger Inhaber der Fabrik wurde, hatten die Werke einen Flächen- raum von 5 ha bedeckt. Sie zählten damals nur 72 Arbeiter. Als er starb (1887), beschäftigten sie über 21000. Sein Sohn Friedrich Alfred Krupp dehnte die Wirksamkeit und den Ruf der Fabrik durch Einführung bedeutender Neuerurigen in der Geschützfabrikation und durch Aufnahme der Panzerplattenerzcngnng noch weiter aus. Die Ausstellung von Schmiedepressen von 2000 und 5000 t Druck hob die Leistungsfähigkeit irr der Bewältigung großer Metallmassen, und durch Angliederring des Grnsonwerkes in Magdeburg-Buckau mit einem Schieß- platz in Tangerhütte, der Germania-Werft in Kiel und verschiedener Zechen wurde der Umfang des Werkes noch erheblich vergrößert. Anfang 1909 betrug der Grundbesitz von Friedr. Krupp A.-G. in
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