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1. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 281

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Der Weltverkehr. 281 Dienst nach Neu-Iork eingerichtet, der 1867 in einen achttägigen um- gewandelt wurde. Neue Schiffe wurden erbaut; Hafenbauten, Personen- und Gepäckhallen, Werlstattanlagen und Lagerhäuser entstanden; in Hoboken kaufte die Gesellschaft einen eigenen Landungsplatz. Linien nach Baltimore, Neuorleans und Westindien kamen hinzu, und das Aktien- kapital wurde beständig erhöht. Schon 1881 wurde der erste Schnell- dampfer eingestellt, und bei ihrer 25 jährigen Jubelfeier 1882 besaß die Gesellschaft schon 97 Schiffe, darunter 29 transatlantische Dampfer und 7 Dampfer für die europäische Fahrt. 1886, als das Deutsche Reich mit dem Norddeutschen Lloyd einen Vertrag abschloß, gegen einen jährlichen Zuschuß von 4400000 Mark auf 15 Jahre den Postdienst nach Ostasien und Australien zu übernehmen, gehörte der Lloyd schon zu den größten Dampfschiffahrtsgesellschasten der Welt. Zu den vor- handenen Linien kam eine Schnelldampferlinie Genua - Gibraltar- Neu-Aork. Besondere Tropenschisie wurden erbaut, und das Doppel- schraubensystem gelangte zur Einführung. Im Jahre 1900 kaufte der Lloyd die Schiffe zweier englischen Gesellschaften, die den Verkehr in Südchina und Hinterindien in Händen hatten. Dadurch vermehrte sich seine Flotte um 35000 Tonnen. Es kamen noch neuerbaute Dampfer und einige anderweit gekaufte Schiffe hinzu, so daß Deutschlands Flagge nunmehr in Siam und Bangkok die herrschende ist. Auch die chinesische Schiffahrt des Lloyd nahm an Umfang zu. Gegenwärtig betreibt er zahlreiche Schiffahrtslinien und besitzt einschließlich der in Bau begriffenen Schiffe 136 Seedampfer, 61 Flußdampfer, 2 Schul- schiffe und etwa 217 kleinere Fahrzeuge, insgesamt mit 764000 Tonnen. Die Gesellschaft arbeitet mit einem Aktienkapital von 125 Millionen Mark. 4. Neben diesen großen Seeschiffahrts-Gesellschaften bestehen in Deutschland, besonders in Hamburg und Bremen, noch zahlreiche kleinere Reedereien. Sie treiben neben der Dampferfahrt teilweise auch noch Segelschiffahrt; denn für landwirtschaftliche Rohprodukte oder Massen- güter, für Waren, bei denen es auf schnelle Beförderung nicht an- kommt, sind die Frachtkosten bei Segelschiffen billiger. Viele solcher Frachtdampfer fahren auch im Dienste fremder Nationen und kehren nur alle paar Jahre heim, um ausgebessert zu werden. Die Segel- schiffe sind meist ebenfalls aus Eisen und Stahl gebaut, und die ver- besserte Schiffsbautechnik gestaltet sie immer zweckmäßiger und leistungs- fähiger. Um die Betriebskosten nt verringern, baut man sie jetzt möglichst groß. Die größten und schnellsten Segler der Welt, die Fünfmaster „Potosi", „R. C. Rickmers" und „Preußen", in Geestemünde vom Stapel gelassen, sind 114 bis 134 m lang und haben eine Tragfähigkeit bis 80001. Der deutsche Handel besaß am 1. Januar 1909 im ganzen 4638 Seeschiffe. Ihr gesamter Tonnengehalt betrug mehr als 2,8 Mil- lionen, ihre Besatzung mehr als 72000 Mann, so daß Deutschlands Handelsmarine im Welthandel die dritte Stelle einnimmt: nur Eng- land und die Vereinigten Staaten gehen der deutschen Handelsflotte voran. Nach der Zahl der Dampfer mit mehr als 100 Registertonnen
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