Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 289

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Im Vaterlande. 289 156. Kewerötiche Tätigkeit in Westfalen und Rheinland. 1. Über Herford und Bielefeld, die Hanptorte der berühmten westfälischen Leinenindnstrie, über Hamm und Dortmund führt uns die Eisenbahn nach Bochum und Essen. Hier befinden wir uns im Mittelpunkte der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie. Ringsum heben sich ranchende Schlote zum Himmel empor. Die Feuerflammen der Hochöfen leuchten weit in die Nacht hinaus. Das Sausen ungezählter Maschinen, das donnernde Getöse der Dampfhämmer, die mit gewaltiger Wucht auf die glühenden Eisenmassen niederfallen, erfüllt die Luft. Eisenbahnen durchziehen in verwirrender Menge das Land, oft dicht nebeneinander herlaufend, oft sich verzweigend und kreuzend und wichtige Verkehrsmittelpunkte bildend. In den Kreisen Bochum und Dortmund sowie in dem angrenzenden Kreise Recklinghausen beschäftigen sich Tausende von Arbeitern mit der Förderung von Steinkohlen, die hier die Erde in schier unerschöpflicher Fülle darbietet. Andere Tausende, zum Teil in denselben, zum Teil in weiter südlich gelegenen Kreisen bis nach Siegen hinauf, betreiben die Gewinnung und Aufbereitung der Eisenerze. Auf dem Eisen- und Kohlenreichtnme beruht die ge- waltige Industrie dieser Gegend, besonders das Eisen- und Stahlgewerbe, das neben Werkzeugen und Waffen, Eisenbahnschienen, Brücken, Kanonen, Panzerplatten und Stahl, auch Eisen zur Maschinenfabrikation, Draht und Bleche zu mannigfaltigen Erzeugnissen liefert. 2. Weit über Deutschlands Grenzen hinaus kennt man Essen, seine berühmte, von keinem Orte der Welt übertroffene Gnßstahl- fabrikation und seine Kanonen und Panzerplatten. Auf allen Seiten von Schienensträngen umgeben, werden den Fabriken in der Stadt und in ihrer Umgegend jeden Tag viele Tausend Zentner Roheisen und Kohle zugeführt, und jeden Tag wandern andere Tausende von Zernern Stahl und Eisen in mannigfaltigen Formen, geeignet zum Eisenbahn-, Maschinen- und Schiffsbau, wandern Träger und Platten, geschmiedete, gegossene, gewalzte und gezogene Metallmassen hinaus, der Welt Zeugnis ablegend von dem Unternehmungsgeiste, dem Scharfsinn und dem Fleiße der deutschen Industrie. 3. Ein wichtiger Ort für die Eisen- und Stahlfabrikation ist auch Hagen, mitten in einem Netze vielverschlungener Bahnen gelegen. Auch hier trifft man Pnddel- und Walzwerke, Gnßstahlfabriken für Eisen- bahnzwecke, Fabriken für Eisen-, Blech- und Stahlwaren aller Art, daneben auch Spinnereien und Webereien für Wolle und Baumwolle. In dem benachbarten Iserlohn, einem der ältesten und bedeutendsten Fabrik- und Handelsplätze Westfalens, erzeugt man Messing- und Bronze-, Neusilber-, Nickel- und Britanniawaren, Reit- und Fahr- geschirrbeschläge, vor allen Dingen Nähnadeln, für deren Herstellung Iserlohn die größte Fabrik auf dem europäischen Festlande besitzt. Auch eine Stahlfederfabrik besteht in Iserlohn, die den sonst in Deutschland durchweg gebrauchten englischen Federn erfolgreich Kon- kurrenz macht. Gehrig.hclmkampf.krausbauer.stincke, Lese-u. Lehrbuch. 2. Aufl. 19
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer