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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 14

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Ii. Abschnitt Luft so wohlfeil ist, schätzen viele Menschen sie nicht hoch genug. Sie legen ans ein gutes Atmen nicht viel Gewicht und ziehen sich daher allerlei Krankheiten der Luftwege, namentlich der Lunge zu, denen alljährlich ein großer Teil der Menschheit erliegt. 2. Wer verdorbene Speisen genießt oder faules Wasser trinkt, setzt sich der Gefahr aus, krank zu werden. Dieselbe Folge hat das Einatmen schlechter Luft. Die Luft enthält vor allem zwei Gase, Sauerstoff und Stickstoff. Der Sauerstoff ift's, der das Leben erhält, ohne den kein Tier und keine Pflanze bestehen kann, ohne den überhaupt die Erde eine tote Ode wäre. Luft, deren fünfter Teil (Sauerstoff ist, ist gut, ist die richtige Lebenslust. Verdorben aber ist die Luft, tvenn sie weniger Sauerstoff und außer ihren eigent- lichen Bestandteilen, Sauerstoff und Stickstoff, auch andere Stoffe, wie Staub, Rauch oder giftige Gasarten enthält. Da wir diese schäd- lichen Beimischungen gar oft nicht mit Auge oder Nase wahrnehmen können, so müssen wir doppelt behutsam sein. Besonders müssen wir auf die Luft in unseren Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmern achten. Wie leicht kann sie durch Staub verunreinigt werden! Bei jedem Tritt und jeder Bewegung wird der Staub, der auf dem Boden liegt oder an unseren Kleidern haftet, aufgewirbelt und schwebt dann eine Zeitlang in der Luft. Wohl jeder hat ihn schon einmal im Zimmer als „Sonnenstäubchen" wahrgenommen. Soll kein Staub in die Luft gelangen, so muß in dem Zimmer die größte Reinlichkeit Herr- schen und durch häufiges Abwaschen der Möbel und des Bodens mit nassen Tüchern der Staub entfernt werden. Wie durch Staub, so wird die Luft auch durch Ofen- und Tabakrauch verdorben und zum Atmen unbrauchbar. Auch Lampen, Gasflammen und Ofen verder- den die Luft, indem sie den Sauerstoff verzehren und schädliche Gas- arten der Luft beimischen. Dasselbe geschieht durch längeren Aufent- halt vieler Menschen in einem geschlossenen Raume. Es muß daher von Zeit zu Zeit, und zwar recht oft, durch Offnen der Fenster reine Luft in die Zimmer geleitet werden. Ist man genötigt, längere Zeit in einem mit staubiger oder rauchiger Luft gefüllten Raume zu ver- weilen, so atme man nur durch die Nase und nicht durch den Mund, da durch den Nasenschleim die eingeatmete Luft teilweise gereinigt wird. Viel lautes Sprechen und Singen muß in solchen Räumen ganz unterbleiben. 3. Aber nicht nur unreine, auch zu heiße oder zu kalte Luft kann Krankheiten der Atmungswerkzeuge hervorrufen. Besonders schädlich ist der plötzliche Wechsel von warmer und kalter Luft. Wenn du daher im Winter aus dem warmen Wohnzimmer oder aus der geheizten Werkstätte oder aus der warmen Grubenluft ins Freie trittst, so atme nur durch die Nase oder halte ein Tuch vor Nase und Mund! Ein Sprichwort lehrt: „Geschlossener Mund erhält ge- sund." Die so eingeatmete Luft ist nämlich schon etwas erwärmt, bevor sie in den Kehlkopf und in die Lunge eindringt, und kann nicht mehr so leicht schaden.
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