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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 21

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Sittliche und wirtschaftliche Grundlagen des Bergmannsstandes 21 zen, Launenhaftigkeit und Reizbarkeit begleiten ihn bei der Arbeit. Die Bewegungen werden unstet, das Handeln hastig; die Wider- standsfähigkeit der Nerven ist schließlich gebrochen. Da nun bekannt- lich Trinker nach und nach zu immer größeren Mengen und stärkeren Getränken greifen, so bildet sich bald bei ihnen eine geistige Schwäche heraus, die einen immer höheren Grad erreicht nlrd schließlich mit Säuferwahnsinn, Irr- und Blödsinn endigt. Wie überaus traurig es um unser Volk in dieser Beziehung bestellt ist, geht aus der Tat- sache hervor, daß jährlich in Deutschland 30000 Säufer als geistig Geschädigte den Krankenhäusern und Irrenanstalten überwiesen wer- den müssen. Wieviel zerstörtes Lebensglück, wieviel getäuschte Hoff- nung, wieviel Sorge und Kummer schließt diese Zahl in sich ein! Mit ausdrücklicher Genehmigung der Versasser nach vr. Dicke und I>r. Kohlmetz „Die Schädlichkeit des Mißbrauchs geistiger Getränke". 15. Wer ansteckende Krankheiten. 1. Es gibt nur eine Gesundheit; aber ein ganzes Heer von Krank- heiten kann den Menschen heimsuchen. Unter den Krankheiten ist seit ur- alten Zeiten eine Art ganz besonders aufgefallen. Ihr Auftreten ist ebenso geheimnisvoll wie bösartig. Zuerst befällt die Krankheit nllr einen oder wenige Menschen, bald aber erkrankeir auch Familienmitglieder, selbst Nach- barn. Jeder, der mit einem solchen Kranken in Berührung kommt, kann in einigen Tagen selbst von der Krankheit gepackt werden. Manchmal ge- nügt dazu auch schon ein kurzer Aufenthalt in der Nähe des Kranken, ohne daß man selbst mit ihm zu tun hatte. So überträgt sich die Krankheit iinmer von einem Menschen auf den anderen. In kurzer Frist sind oft Hlinderte und Tausende von ihr ergriffen. Man nannte sie deshalb ansteckende oder Volkskrankheiten, und ihr masselchaftes Auftreten wird als Seuche oder Epidemie bezeichnet. 2. Eine der ältesten Seuchen, die wir kennen, ist der Aussatz. Scholl Moses kannte diese Krankheit, und zur Zeit Jesu Christi herrschte sie in großer Ausdehnung. Auch die Pest ist eine uralte Krankheit, die gleich- falls in der Bibel Erwähnung findet. Am verheermdsten trat sie im Mittelalter auf. Ganze blühende Länderstriche sind damals ausgestorben. In unserer Zeit ist die Pest nicht mehr die Geißel der Menschheit, wenn sie auch gerade jetzt wieder hier und da auftritt und die Regierungen zur Wachsamkeit über sie auffordert. Sie ist abgelöst worden durch die asia- tische Cholera, deren Vaterland Indien ist. Diese verbreitet sich mit dem Verkehre. Aber nicht überall faßt sie Wurzel. Wo ungesunde Ver- hältnisse herrschen, erlangt sie eine größere Ausbreitung. Geschwächte Körper, Leute, die eine unzweckmäßige Lebensweise führen, fallen ihr zum Opfer. Auch das Steigen und Sinken des Grundwassers, das im Erdreiche vorhanden ist, soll die Krankheit beeinflussen. Sicher ist, daß auch das Trinkwasser sie übertragen kann. In ähnlicher Weise wie die Cholera verbreiten sich auch der Typhus und die Ruhr. Beide sind für die Sol- daten im Felde häufig schlimmere Gegner als die feindlichen Kugeln. Auch im Gefolge von Hungersnot treten typhusartige Fieber sehr häufig auf.
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