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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Sittliche und wirtschaftliche Grundlagen des Bergmannsstandes 23 Schritt vorwärts auf dem Wege der Erkenntnis der ansteckenden Krank- heiten und ihrer Bekämpfung. Nach Dr. b. Kobylecki u, a. aus Gehrig, Helmkampf, Krausbauer, Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen. Leipzig, B. G. Teubner. 16. Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung. 1. Was ist die Tuberkulose? Die Tuberkulose ist die ver- derblichste aller übertragbaren Krankheiten. Sie befällt die verschie- densten Teile des Körpers, meist aber die Lungen, sie verschont kein Land, kein Lebensalter, keinen Beruf, keine Volksklasse. In Deutsch- land sterben daran jährlich über 100000 Menschen, die Zahl der Kranken wird auf das Zehnfache geschätzt. Jeder dritte im Alter von 15 bis 60 Jahren sterbende Mensch erliegt der Tuberkulose. Sie wird verursacht durch den von Robert Koch entdeckten Turberkelbazillus, welcher am besten bei Blutwärme (etwa 37 Grad Celsius) gedeiht und sich im Innern des Körpers vermehrt. In die Außenwelt ge- langt er hauptsächlich mit dem Auswurfe kranker Menschen und mit der Milch kranker Tiere. Jeder Mensch ist der Gefahr ausgesetzt, den Keim der Tuberkulose in sich aufzunehmen, und mancher beherbergt ihn seit langer Zeit, ohne es zu wissen. Jedermann muß sich daher auf beu Kampf mit diesein Feinde einrichten. — Der Tuberkelbazillus wird am sichersten vernichtet durch hohe Hitze- grade bei Anwesenheit von Feuchtigkeit, also durch Kochen oder durch strömenden Wasserdampf. Dem Sonnenlichte widersteht er nicht lange. 2. Wie erfolgt die Ansteckung? Angeborene Tuberkulose ist selten. — Tuberkelbazillen werden aufgenommen. a) durch Einatmen mit der Luft, entweder von eingetrock- netem Auswurfe Schwindsüchtiger im Staub, aufgewirbelt durch Wind, Luftzug, Ausfegen oder verschleppt an Schuhsohlen oder Klei- dern, oder von winzigen, feuchten Tröpfchen, welche Kranke beim Husten oder Sprechen in ihrer Umgebung verbreiten; d) mit der Nahrung, in erster Linie durch ungekochte Milch, bei ungenügender Fleischschau auch durch Fleisch tuberkulöser Tiere, welches in den Verkehr gelassen und vor dem Genusse nicht durch- kocht wurde; o) durch verletzteodererkranktestellenderschleim- baute oder der äußeren Haut, insbesondere durch Vermit- telung von unreinen Händen, z. B. beim Kriechen der Kinder auf dem Fußboden, Anfassen beschmutzter Gegenstände (Kleider, Taschen- tücher u. dgl.) und darauf folgende Einführung der Finger in den Mund (Fingerlutschen, Nägelkauen, Fingerlecken beim Umblättern), beim Bohren in der Nase und ähnlichen Untugenden, ferner durch Vermittelung von unreinen Geräten, z. B. Jn-den-Mundnehmen von gebrauchtem, fremdem Spielzeug, Trinkgläsern, Eßgeräten, Blasinstrumenten, endlich durch unbeachtete kleine Wunden, Kratzflecke, Hautausschlag (Griud). Die Folge der Aufnahme von Tuberkelbazillen ist bei Kindern
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