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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 321

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
150. Konstantinopel. *321 in die Provinzen und bereitete den geistigen und materiellen Bankrott des Reiches vor. Es war eine faule, dem Untergang reife Welt, welche dem Ansturm der jugendstarken Germanen zum Opfer fiel. Dr. Max Georg Schmidt. >150. Konslantinopel. Ursprünglich den Namen Byzanz führend, erhielt die auf einer Landspitze zwischen dem Schwarzen und Marmara-Meere gelegene Stadt, nachdem Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert seine Residenz von Rom nach dort verlegt hatte, den Namen Konstantinopel. Als Rom gestürzt war, erhob sich die griechische Kaiserresidenz zu einer fabelhaften Höhe der Entwicklung und wurde schließlich, als inzwischen den Arabern selbst das reiche Ägypten mit seinem großartigen Alexandria erlegen war, der erste Handelsplatz und Stapelplatz für indische und levantinische Waren. Trotz der Ein- flüsse, welche von der Gründung des neuen asiatischen Reiches durch den Mohammedanismus und seine Prediger ausgingen und welche die ganze damalige Handelswelt in den Kreis der Mitleiden- schaft zogen, hatte sich Konstantinopel, wenn auch mit Waffeugewalt, auf seiner alten Höhe erhalten können. Wie zumeist, so beruhte auch Koustantiuopels Handel und dessen Triebkraft auf der günstigen Lage der Stadt, die nahe an fruchtbaren, reichen Ländern lag und deren Produkte sie in erste Hand bekam. Hier stauten sich auf den Märkten die Handelswerte. Die Erzeugnisse Konstantinopels gipfelten besonders in seiner Seidenweberei und seinen Seidenwaren, deren Güte und Pracht bald die altberühmten Lyrischen und phönizischen Fabrikate über- flügelten und Weltruf erwarben. Neben dieser umfassenden, reiche Erfolge bringenden Industrie waren es die Kunsterzeugnisse orien- talischen Fleißes, welche mit Vorliebe an den fremden Märkten gehandelt wurden. Auf diese künstlerisch-gewerbliche Tätigkeit mögen eingewanderte, vor den Arabern einst geflohene Künstler verschie- dener Nationen belebend eingewirkt haben. Über die Verkehrsverhültnisse jener Konstantinopler Blütezeit fehlt der Geschichtschreibung viel Material, wenigstens ist all das, was darüber geschrieben wurde', nicht verbrieft und bedingungslos richtig. Zwischen Ravenna, dem Sitz der Ostgoten, und Konstan- tinopel haben rege Handelsbeziehungen bestanden, später stellten sich besonders italienische Völker, Venedigs Söhne, in Konstanti- nopel ein und tauschten gegen ihres Heimatlandes Erzeugnisse die orientalischen Produkte. Auch deutsche Kaufleute zollten der reichen Stadt und ihren prächtigen, farbenreichen Erzeugnissen der Kunst Baier, Lesebuch für kaufmännische Schulen. 21
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