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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 73

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
43. Selbständigkeit. 73 Übung dieser Tugend und durch nichts wird dasselbe leichter er- schüttert als durch ihre Abwesenheit. Wer seirre Verabredungen pünktlich innehält und niemanden warten läßt, zeigt, daß er Achtung für des andern Zeit wie für seitie eigene hat. Daher ist die Pünkt- lichkeit eine Art unsere persönliche Hochachlitttg gegen diejenigen an den Tag zu legen, mit denen wir im Geschäftsleben zusammen- kommen. Sie ist auch eine Art Gewissenhaftigkeit; denn eine Verab- redung ist ein ausdrücklicher oder stillschweigender Vertrag und wer ihn nicht hält, bricht sein Wort, geht unredlich mit andrer Leute Zeit um und leidet auf diese Weise unfehlbar Schaden all seinem guten Rufe. Man kommt natürlich zu dem Schluß, daß derjenige, der nachlässig mit der Zeit ist, es auch mit dem Geschäfte sein wird itub daß man ihm also keine wichtigen Angelegenheiten anvertrauen darf. Als der Sekretär Washingtons, des Präsidenten der Nord- amerikanischen Freistaaten, sich bei ihm wegen Zuspätkommens nlit der Ungenauigkeit seiner Uhr entschuldigte, sagte ihnr sein Herr ganz ruhig: „Dann müssen Sie sich entweder eine andre Uhr oder ich muß mir einen andern Sekretär anschaffen." Wer nachlässig mit der Zeit und der Benutzullg berfelben ist, wird gewöhnlich. die Gemütsruhe andrer beständig stören. Ein jeder, mit dem der Unpünktliche zu tun hat, wird von Zeit zu Zeit in einen fieberhaften Zustand versetzt; der Unpünktliche kommt ja beständig zu spät, ist regelmäßig nur in der Unregelmäßigkeit. Er kommt zu spät in seinen Verabredungen; er erreicht den Bahnhof, nachdem der Zug fort ist; er trägt seinen Brief ans die Post, wenn sie geschlossen ist. Auf diese Weise gerät jedes seiner Geschäfte in Verwirrung und jeder von den Beteiligten wird verstimmt. Jin allgemeinen haben Leute, die nie die rechte Zeit einhalten, auch nie rechten Erfolg. Die Welt läßt sie beiseite liegen und sie helfen die Zahl der Unzufriedenen und derer vermehren, die über ihr Schicksal schmähen. Samuel Smiles. 43. Selbständigkeit. Selbständig zu werden darrach trachtet sehnsüchtig der junge Mann; es kommt ihnr vor, als sei er erst Mensch geworden, wenn er aus eigener Tasche lebt, vom selbstverdienten Geld; und manchem genügt auch das nicht ein Angestellter mit genügendem Gehalt zu sein — nein, er möchte sein eigenes Geschäft gründen, und selbst wenn es ihm weit rrnsicherere Einnahmen abzuwerfen verspricht als die Anstellung bei einem andern. Er möchte selbständig sein. Nun, das Verlangen nach Selbständigkeit und Unabhängigkeit von den andern ist gewiß etwas Tüchtiges und Männliches, nur
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