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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 205

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
104. Freiherr von Stein und Gerhard Scharnhorst. 205 Nachweis kann entweder durch Beibringung von Schulzeugnissen oder — und das mögen besonders junge strebsame Kaufleute be achten — durch Ableguiig eiuer Prüfung geschehen. Alljährlich finben zwei Prüfungen statt, die eine im Frühjahr, die andre im Herbst. Das Gesuch um Zulassuiig muß für die erste spätestens bis 1. Februar, für die zweite bis 1. August angebracht werden. Es wird in Sprachen und tu Wissenschaften geprüft. Die sprachliche Prüfung erstreckt sich neben der deiltscheii auf zwei fremde Spracheii, wobei deui Prüfling die Wahl gelassen wird zwischen dem La- teinischen, Griechischen, Französischen und Englischen. An Stelle des Englischen darf bei einzelnen Prüfungskommissionen das Rus- sische treteii. Die wissenschaftliche Prüfung uinfaßt Geographie, Geschichte, deutsche Literatur, Mathematik und Naturwissenschaften. Der Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichtsweseii hat geeignete Schritte unternommen um zu erwirken, daß Kaufleute statt m Mathematik und Naturwissenschaften in den Handelsfächern geprüft werden, und es wäre sehr zu'wünschen, daß die Bemühungen Erfolg hätten. Hans Baier. 104. Freiherr von Stein und Gerhard Scharnhorst. In der Schlacht bei Jena und Auerstüdt erlitten die Preußen am 14. Oktober 1806 durch Napoleon eine vernichtende Niederlage. Das Heer war völlig aufgelöst. Die Sünden, welche seit dem Tode Friedrichs des Großen in der Organisation und Ausbildung des Heeres begangen worden waren, rächten sich fürchterlich. Die Offiziere waren dem gemeinen Mann fremd und verhaßt, die Gemeinen ohne Anhänglichkeit an den Staat zum Dienst ge- preßt worden und ohne inneres s43nub zu dem Laude, das sie ver- teidigen sollten. Die Führer hatten den Einfluß über die Mannschaft verloren und der Rückzug artete in wilde Flucht aus. Ganze teile wurden fahnenflüchtig. So verlor an einem Tage Preußens Heer Ruhm und Ehre! In Tilsit kam am 7. und 9. Juli 1807 der Friede zustande. Preußen verlor die Hälfte seines Landes; t*on 5700 Quadratmeileu behielt es nur noch 2800, ütm 10 Millionen Einwohnern nur 4^. Das Land war besetzt von 160 000 Franzosen, die Kassen leer, das Heer vernichtet, die Verwaltung aufgelöst, die Kriegssteuern unerschwinglich, die wirtschaftliche Not ungeheuer. In den ersten zwei Jahren der französischen Besetzung wurden au§ Preußen allein 1 Milliarde 129 Millionen Mark herausgepreßt. Sechs schwere Jahre der Knechtschaft, der Not, der Unter- drückung folgten der Niederlage und dem Tilsiter Frieden. Aber
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