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1. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 51

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
51 deren Vorfahren ein Jahrhundert vorher in Amerika eingewandert waren. Hilgard beobachtete mit Erstaunen, daß sie die pfälzischen Gewohnheiten im Bereiten der Speisen und ihrer Wohnungen beibehalten hatten. Die guten Leute weinten, als Hilgard im Mai 1858 von ihnen und vom Lehrerberuf für immer Abschied nahm um aufs neue Berichterstatter für Zeitungen zu werden. Der Augenblick hiefür konnte nicht günstiger sein. Die allgemeine Aufmerksamkeit war den öffentlichen Angelegenheiten zugewandt; die Vereinigten Staaten von Nordainerika tvaren vor einer schweren Ent- scheidung angelangt. Es handelte sich darum, ob die Sklaverei abgeschafft werden solle. Die südlichen Staaten, wo in großen Plantagen Baum- wolle, Zucker, Tabak und Mais gebaut wird, glaubten ohne Sklaven nicht auskommen zu können; im Norden tvar man für freie Arbeit. Als die Nordstaaten mit der Wahl des Präsidenten Lincoln durchdrängen, kam cs zu einem erbitterten fünfjährigen Bürgerkrieg (1861—05), der mit dem völligen Siege der Nordstanten und mit der Aufhebung der Sklaverei endigte. Hilgard, der mit Lincoln und anderen Führern der Nordstaatcn schon früher bekannt geworden tvar, hatte von vornherein seine ganze Kraft in den Dienst der guten Sache gestellt; seine Feder war unermüd- lich tätig, das, was er im Kriege rnit eigenen Atigcn schaute, den Lesern der großen Tageszeitungen rasch und spannend zu berichten. Im Jahre 1866 vermählte er sich mit Fanny Garrison, der Tochter eines angesehenen und reichen Mannes in Boston, der schon lange vor dem Kriege durch Rede und Schrift für die Befreiung der Sklaven ge- wirkt hatte. Diese Ehe, der mehrere Kinder cntsproßten, vollendete das äußere und das innere Glück Hilgards. Ans der Hochzeitsreise be- suchte er die deutsche Heimat und weilte auch am Sterbebette seines Vaters; seine Mutter war schon mehrere Jahre vorher gestorben. Iii. Zur Berühmtheit in weiteren Kreisen gelangte Hilgard erst in den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts. Als er 1873 wieder zur Erholung in Deutschland weilte, betrauten ihn deutsche Banken, die große Summen znm Bau von Eisenbahnen im Nordwesten der Union geliehen hatten, mit der Vertretung ihrer Interessen, weil sie seine Tatkraft und seine Kenntnis von Land und Seilten schätzen gelernt hatten. Hilgards Weitblick erkannte sofort die große Bedeutung, welche die Aus- schließung des fernen Westens durch Eisenbahnen und Dampferlinien haben müsse. Mit Kraft und Geschick nahm er die Leitung des Unter- 4*
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