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1. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 119

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
119 werk, Leder, Wolle, Federn, kloßhaare und Leide, teils dem Pflanzen- reich entstammen, wie Leinwand, Baumwolle, Gummizeug. Der dem Körper durch solche Stoffe gewährte Schutz ist von ihrer webeart und ihrem Wärmeleitungsvermögen abhängig. Stoffe, welche die wärme schlecht leiten, d. h. langsam aufnehmen und lang- sam abgeben, wirken dem Einfluß der Kälte entgegen. Daneben ist es nicht gleichgültig, ob man den Körper nur mit einer Klcidungsschicht oder mit mehreren übereinander angelegten Ge- wändern umgibt, da die zwischen den einzelnen Schichten der Kleidung befindliche Lust ebenfalls als schlechter Wärmeleiter wirkt, die haut von der kühleren umgebenden Luft trennt und einen unmittelbaren Wärmeaustausch zwischen dieser und jener nicht zuläßt. Bus dem gleichen Grunde tragen poröse Gewebe durch die in ihren Poren eingeschlossene Luft mehr zur Erhaltung der Körperwärme bei als dichte Stoffe. Es erklärt sich hiedurch, daß Hände und Füße zur Winterzeit in engen ledernen Handschuhen oder Stiefeln, welche die Bildung einer warmen Luftschicht zwischen haut und Bekleidungsstück nicht gestatten, leicht frieren. Die Polartiere sind zum Ertragen strenger Kälte besonders deshalb befähigt, weil sie — die Säugetiere in ihrem pelzwerk, die Vögel in ihrem Federkleid — auf ihrer Körperoberfläche eine reichliche Luftschicht mit sich führen, deren Umfang sie durch Sträuben der haare und Bufstellen der Federn zeitweise zu vermehren imstande sind. von den zur menschlichen Kleidung gebräuchlichen Stoffen ge- währen die wollenen wegen ihres größeren Porenreichtums einen wirksameren Schutz gegen Kälte als die aus Baumwolle, Leinwand oder Seide gefertigten; der Nutzen des Pelzwerks wächst mit der Länge und Dichtigkeit der haare. Buch das Färben von Kleiderstoffen kann ihre Schutzkrast gegen Kälte beeinträchtigen, wenn die Poren im Zeuge durch den Farbstoff verengt werden. Einen Kleidungsstofs, der in jeder Beziehung vor anderen bevor- zugt zu werden verdient, gibt es nicht,- man muß daher bei der Bus- wahl auf die Jahreszeit, die Witterungsverhältnisse, ferner auf die Beschäftigungsart und den Gesundheitszustand des zu bekleidenden Menschen Rücksicht nehmen,' auch sind Stoffe zu Unterkleidern anders als solche zu Dberkleidern zu beurteilen. Im allgemeinen ist wolle dann vorzuziehen, wenn es sich darum handelt, den Körper gegen Frost, plötzliche Bbkühlung oder Ourch- nässung zu schützen, während als leichte Kleidung in warmer, trockener Jahreszeit gern andere Stoffe gewählt werden. Personen, die in»
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