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1. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 195

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Tuberkulose-Merkblatt. 195 kästen, namentlich wenn sie von tuberkulösen Eltern abstammen; ferner solche, welche Grund zu der Annahme haben, daß sie durch Verkehr mit schwindsüchtigen Menschen (Verwandten, Pflegern, Arbeits- oder Spielgenossen) oder infolge eigener Erkrankung an Skrofulöse oder dergl. in der Kindheit den Keim der Tuberkulose bereits ausgenommen hatten; nicht minder solche, welche der Beruf gefährdet (Stuben-, Staubarbeiter und dergl.); endlich die von schweren Krankheiten Ge- nesenden sowie allgemein diejenigen, welche an Lungen- oder chronischen Halskrankheiten, Keuchhusten, Masern, Influenza, Zuckerkrankheit, Bleich- sucht gelitten haben oder leiden oder zu starken Blutverlusten irgend welcher Art (Nasenbluten und dergl.) neigen. Wer einen wenig widerstandsfähigen Körper hat, nehme darauf bei der Wahl des Berufs Rücksicht: ein Beruf, der in die freie Luft führt und die Körperkräfte durch Übung stählt, ist besser als eine an das Zimmer fesselnde Tätigkeit. Menschen mit empfindlichen Atmungs- organen haben nicht nur Staub (also auch staubreiche Berufstätigkeit), sondern auch Rauch (Tabaksdunst eingeschlossen» und kalte, rauhe Winde zu meiden oder sich dabei entsprechend zu schützen; Sprechen in kalter Luft oder beim Gehen sollten sie unterlassen und sich vor Erkältungen und übermäßiger Körperanstrengung hüten. Nicht minder wichtig ist die sinngemäße Durchführung der all- gemeinen Schutzmaßnahmen überall da, wo durch Beruf oder sonst Menschen in großer Zahl sich regelmäßig zusammenfinden (Fabriken, Wirtshäusern, Armenanstalten. Waisenhäusern). Vernachlässigung der Tuberkulose durch einzelne gefährdet die Gesamtheit. E. Ratschläge für erkrankte Personen. Treten Erscheinungen auf, welche den Verdacht einer nicht bloß vorübergehenden Erkrankung der Atmungswege erwecken: wiederkehrender Husten (trocken oder mit Auswurf), wiederkehrende Schmerzen im Halse, Brust oder Rücken, anhaltende Abgeschlagenheit oder Neigung zur Er- müdung ohne vorangegangene Anstrengung, Appetitmangel und Ab- magerung, wiederkehrendes Fieber, namentlich zur Abendzeck, mit Nacht- schweißen (selbst bei nur mäßiger Körperbedeckung), Blutspuren im Auswurf oder gar ein Bluterguß aus dem Halse, so ist baldigst eine gründliche Untersuchung durch den Arzt (auch des Auswurfs auf Tuberkel- bazillen) herbeizuführen. Beginnende Tuberkulose ist oft heilbar, vor- geschrittene selten; der Erfolg hängt zumeist vom rechtzeitigen Ein- schreiten ab. Besondere Aufmerksamkeit ist dem Auswurf zuzuwenden; er ist weder auf den Boden zu schleudern noch zu verschlucken, vielmehr in ein be- sonderes, dazu bestimmtes Gefäß, welches regelmäßig zu desinfizieren ist, zu entleeren; am besten sind Spuckfläschchen, welche der Kranke mit sich führt. Mußte der Auswurf ausnahmsweise ins Taschentuch ent- leert werden, so ist dieses vor dem Trockenwerden auszukochen. 13*
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