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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 235

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 121. Geographie. 235 umrauschen diesen Wunderberg herrliche Bananenwälder; weiter oben ent- wickelt sich in üppigster Großartigkeit der von Elefanten, Büffeln und Affen belebte tropische Urwald mit himmelhohen Banmriesen und dichtem Unterholz. Erst in der Höhe von beinahe 3000 m sind die Flüchen mit Heidekraut be- wachsen. In der Höhe von 5000 m treffen wir Schnee und Gletschereis. So unfruchtbar die Ebenen im Innern des Landes wegen ihrer Armut an Wasser sind, so giebt es doch auch weite Strecken von überraschender Frucht- barkeit, namentlich an den Abhängen der Küstengebirge und auf den diesen Gebirgen vorgelagerten Ebenen. Hier gedeihen in üppiger Fülle Reis und Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee, Banille und andere wertvolle Pflanzen. Auch die Tierwelt Ostafrikas ist eine sehr mannigfaltige. Sünipfe und Flüsse wimmeln von Fischen und Krokodilen; an den Ufern tummeln sich Flußpferde) aus den Sandbänken hüpfen Flamingos und Reiher. In den Bergen schleichen Hyänen und Schakale, in den Wäldern hausen Paviane und Meerkatzen. Auf den Grassteppen weiden in Herden Büffel, Zebras und Antilopen; zu den Wassertümpeln eilen Giraffen, während Löwen und Panther dort schon auf ihre Bente lauern. Auch Straußenherden sind nicht selten; desgleichen sind am Nyassa und am Viktoriasee Elefanten in ansehnlichen Herden zu finden. Die Bewohner dieses ausgedehnten Ländergebiets, deren Zahl auf etwa drei Millionen geschätzt wird, gehören größtenteils zu den Bantunegern. An der Küste wohnen die Suaheli, ein durch Vermischung der eingewanderten Araber init den eingeborenen Negern entstandenes Mischvolk, das sich zum Islam bekennt und namentlich den Kleinhandel nach den Hinterländern be- treibt. Der Großhandel an der Küste liegt vielfach in den Händen schlauer Indier. Besonders gefürchtet sind die an der Küste ansässigen Araber als Sklavenjäger und Sklavenhändler. Wird auch im Küstengebiet diesem schnöden Handel mit „schwarzem Elfenbein" entgegengearbeitet, so wird derselbe im Innern durch Araber immer noch schwunghaft betrieben. Zum Schutze gegen die Überfälle der Sklavenjäger sind die Dörfer der Eingeborenen in der Regel mit Gräben, gewaltigen Dornhecken u. drgl. umgeben. Schon feit Jahr- zehnten arbeiten Missionare in dem Gebiet von Deutsch-Ostasrika nicht nur als treue Sendboten des Evangelinnis sondern auch als fleißige Plantagen- bauern. Auch sonst, namentlich in Krankheiten, stehen sie den Eingeborenen mit Rat und That tren zur Seite. Iii. Ungefähr um dieselbe Zeit, in welcher Deutsch-Ostafrika erworben wurde, fand die deutsche Besitzergreifung des nordöstlichen Viertels von Reu-Guinea sowie der nordöstlich davon liegenden Inselwelt statt; ersteres wurde Kaiser Wilhelms-Land, letztere Bismarck-Archipel genannt. Dazu kamen
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