Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 374

1897 - Stuttgart : Bonz
374 Kirchengeschichte. No. 182. verhüllten Geheimnisse zu erforschen und den verwüstenden Sklavenhandel zu ver- nichten, von dem er mit seinen letzten Worten schrieb: „Alles, was ich in meiner Einsamkeit sagen kann, ist: des Himmels reichen Segen über jeden — Amerikaner, Engländer, Türken —, der helfen will, diese offene Wunde der Welt zu heilen." Gerade in Afrika hat die evangelische Heidenmission schon Großes ge- leistet. Zwar ist der Norden Afrikas zum großen Teil, mit Ausnahme der Kirche in Abessynien, in den Händen des Islam. Und wie fanatisch die Musel- männer das Christentum bekämpfen, davon geben die Verfolgungen der ar- menischen Christen Kleinasiens schauerliches Zeugnis. Aber jenseits der Haupt- burg des Islam dehnt sich an der West- und Ostküste Afrikas bis in den Süden, das Kapland, ein reiches^, gesegnetes Missionsfeld. Eine liebliche Gründung ist der Negerfreistaat Sierra Leone mit der Hauptstadt Freetown, in der lange Zeit der Negerbischof Samuel Crowther segensreich gewirkt hat. Das Togolaud und Kamerun sind als deutsche Kolonien bekannt. Die Basler Mission hat die Arbeit in Kamerun übernommen. Schon mancher Landsmann hat in ihrem Dienste dort das Leben gelassen. Auch die Gold- küste ist für die Basler Missionare ein Land des Todes. Aber es sind mehr als 6000 Neger in geordnete Gemeinden gesammelt; die Heilige Schrift ist in zwei Sprachen übersetzt, und in mehr als 100 Schulen werden gegen 3000 Schüler unterrichtet. Der Fetischdienst ist erschüttert. Die Neger bekennen selbst: „Die Sache der Christen hat Kraft, unsere Sache wird sterben." So durfte die Basler Mission 1878 mit Dank ihre 50jährige Jubelfeier dort begehen. Am Südrande Afrikas wurde der Anfang von Herrnhut aus im Kapland gemacht. Von dort breitete sich das Evangelium gegen Norden und- Nordosten unter den Kaffern und Betschuanen aus. Auch von Ostafrika, besonders von Uganda am Viktoria-Nyanza, kann man aus Missionsberichten Ergreifendes lesen. Die große Insel Madagaskar wurde von einer evangelischen Christin regiert, bis die Franzosen die Insel in Besitz nahmen. Die schwierigste Aufgabe hat die Mission in dem Erdteile zu lösen, von welchem das Christentum ausgegangen ist, in Asien. Außer dem Islam, der Vorderasien im Besitz hat, stehen zwei starke Bollwerke des Heidentums der Ausbreitung des Christentums entgegen: der Brahmanismus mit seinem Götzendienst und seiner Kasteneinteilung in Vorderindien und der Buddhismus in Hinterindien und China mit seiner Religion ohne Gott und ohne Hoff- nung. Doch ist Indien von verschiedenen Missionsgesellschaften so vielseitig bearbeitet, daß ein alter Hindu urteilte: Zwei Dinge weiß ich gewiß, über das dritte bin ich noch zweifelhaft: Gewiß ist, daß ich kein Christ werde; ebenso gewiß ist, daß mein Enkel ein Christ sein wird; ungewiß ist nur, was mein Sohn thun wird. Und wenn in China auch immer wieder Verfolgung wider „die fremden Teufel", wie man die Europäer dort nennt, sich erhebt, so beginnt die chine-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer