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1. Teil 1, Unterstufe - S. 86

1913 - Langensalza : Beltz
86 enthalten und dieses Werkzeug ohne die menschliche Hand be- wegen und führen kann? Ja, die Arbeitsmaschine I Die Arbeitsmaschine ist demnach gleichsam eine eiserne Hand. Wie die Hand des Menschen macht sie alles: sie knetet, walkt, reibt, preßt, leckt, klebt, bohrt, nagelt, sticht, färbt, windet, bindet, rollt, stanzt, punzt, fräst usw., usw. Zunächst ist die Arbeits- maschine allerdings eine tote Hand. Sie bedarf einer äußeren bewegenden Kraft, um zum Leben zu erwachen, um das zu leisten, was sie leisten soll. Darum unterscheiden wir neben den Arbeitsmaschinen, welche die Kraft verwenden, Kraftmaschinen, welche die Kraft gewinnen, und Transmissionen, welche die Kraft übertragen. Unter den bewegenden Kräften der Natur lag dem Menschen keine näher als seine eigene Kraft; für diese hat er auch die ersten Maschinen erdacht. Dann aber macht er sich auch andere Kräfte nutzbar: die tierische Kraft, die Kraft des fließenden Wassers, die Kraft des Windes, die Dampfkraft, die Spannung des entzün- deten Gasgemenges, den elektrischen Strom. Von der Größe und Art des Betriebes hängt es ab, welche Kraft nutzbar ge- macht wird?) Vergleichen wir die Handarbeit mit der Maschinenarbeit, so kommen wir zu dem Ergebnis, daß die Maschine schneller und darum wohlfeiler arbeitet wie die Hand und in den meisten Fällen auch imstande ist, eine bessere Arbeit zu liefern. Zunächst arbeitet die Maschine schneller wie die Hand. So liefert ein Arbeiter an der Strickmaschine in einem Tage mehr Strümpfe als die geschickteste Strickerin in Monaten. Eine Näh- maschine macht in der Minute 1200 bis 1500 Stiche, eine geübte Näherin höchstens 50. Buchdruckerhandpressen geben in der Stunde etwa 250 Abdrücke, die Schnellpresse dagegen bis 20 000. Infolge der riesigen Zeitersparnis muß die Maschine natür- lich wohlfeiler arbeiten als die Hand. In der Tat ist z. B. ein Stück glatten englischen Tülls heute etwa 50 mal so billig wie vor 100 Jahren. Und dabei kann die Maschine in den meisten Fällen eine bessere Arbeit liefern wie die Hand, vor allen Dingen deshalb, weil bei ihr die Kraft gleichmäßiger zur Verwendung kommt. So findet man z. B. bei aufmerksamer Vergleichung von Maschinen- und Handgespinst sofort, daß der Maschinenfaden den durch die Hand gesponnenen Faden an Gleichheit, Rundung und Reinheit übertrifft, wie auch, daß er durch die bessere Drehung zugleich stoffreicher und schwerer geworden ist. 1) Die Besprechung der einzelnen Maschinen findet sich für die einzelnen Gewerbe in Band Ii ,Fachunterricht der wichtigsten Gewerbe' des vor- liegenden Handbuchs.
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