1913 -
Langensalza
: Beltz
- Hrsg.: Maaß, Richard
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Unterrichtstheorie
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gepflegt. Am Donnerstag den 7. Oktober wird er in das
Krankenhaus gebracht, wo er am Freitag den 15. Oktober stirbt.
Wieviel zahlte die Kasse a) an Krankengeld, b) an Sterbegeld,
e) im ganzen?
Iv. )n der öemeinde.
1. Wie sab es in der „guten, alten Zeit" in unserer
Gemeinbe aus?
(Vergleich mir den heutigen Zuständen.)
A. Berufs- und Bürgertunde.
Wir wollen in den nächsten Wochen sehen, welche Aufgaben
die Gemeinde heute zum Wohl ihrer Bürger erfüllt. Um diese
Leistungen recht würdigen zu können, wollen wir uns jetzt ein-
mal in eine frühere Zeit zurückversetzen, in eine Zeit, die so gern
die „gute, alte Zeit" genannt wird. In kurzen, kräftigen Strichen
will ich Euch zeichnen, wie unsere Stadt in jener „guten, alten
Zeit" aussah.
Näherte man sich der Stadt, so sah man zunächst dicht ge-
drängt viele große und kleine Türme, nicht nur an Kirchen und
Rathaus, an den Toren und in der Mauer, sondern auch zwi-
schen den Häusern als Überreste alter Befestigung.
Während so die Stadt von außen als prächtiger Steinpalast
eines Riesenkönigs erschien, wohnten in den engen Mauern die
Leute dicht gedrängt. Die Straßen waren eng und schmal.
Welche Straßen und Gassen erinnern noch heute an jene Zeit?
Und diese Straßen waren ungepslastert. Nur in wenigen großen
Städten wie in Aachen, Nürnberg, Ulm war der Hauptmarkt
gepflastert. In anderen, wie in Frankfurt a, Main, wurden die
Hauptstraßen durch Holzwellen, Sand und kleine Steine gebessert.
Im allgemeinen aber war der Straßenschmutz eine wahre Plage.
So galt es für die Rats- und Domherrn als Entschuldigung,
wenn sie bei zu argem Straßenschmutz in der Sitzung fehlten.
Wurde auf einem Platze der Stadt ein Fest gefeiert, dann wurde
er mit Stroh belegt. Dasselbe durfte jeder Bürger vor seinem
Hause tun. Wer bei schlechtem Wetter ausgehen mußte, fuhr in
grobe Holzschuhe.
Und durch diese Gassen traben die Kühe, führt der Schäfer
seine Herde auf die nahen Höhen. Die Schweine fahren durch
die Haustüren auf die Straßen und suchen in dem Schmutz ihre