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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 117

1907 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Wie die Eisenbahn die gewerbliche Arbeit fördert. 117 nach der Bahn hin geschichtet, und das war von großem Vorteil. Die Bestellungen blieben nicht aus; ein Güterwagen nach dem andern rollte hoch beladen mit Pflaster- und Bausteinen über die Schienen. Die wackere Hausfrau besorgte die schriftlichen Arbeiten, und nach einigen Jahren war der biedere Bergmann ein wohlhaben- der Steinbruchbesitzer. a. Gutsch. 2. ,,In diesem Jahre habe ich einen guten Roggenpreis erzielt,“ sagte der Gutsbesitzer Magnus zu seinem Freunde Bart, „ich habe volle 18 Mark für den Doppelzentner bekommen, und der Getreide- händler hat mir die Frucht selbst vom Hofe geholt.“ ,,Ich habe auch 18 Mark bekommen,“ sagte Bart, „aber mein Gut liegt 20 km von der Bahn entfernt. Die Fracht zwischen Gut und Bahn kostet mich mindestens 20 Pfennig für den Zentner; denn ich lade 25 Zentner auf den Wagen und muß für jede Fuhre 5 Mark zahlen. Die Eisenbahnfracht nach Posen kostet sodann noch 10 Pfennig für den Zentner; ich habe also in Wahrheit 30 Pfennig weniger erzielt als du und muß mit 17 Mark 70 Pfennig zufrieden sein. Das macht für 1000 Doppelzentner 300 Mark weniger an Gewinn.“ „Nun,“ erwiderte Magnus, „im nächsten Jahre wird ja die neue Kleinbahn in Betrieb kommen; die geht dicht an deinem Hofe vor- über; dann kannst du wenigstens an der Fracht für den Landweg etwas sparen.“ „Ich glaube, daß ich wenigstens die Hälfte davon sparen werde. Denn das Auf- und Abladen vereinfacht sich bedeutend, und mehr als 10 Pfennig wird die weitere Eisenbahnfracht auch nicht machen. Dann kostet mich die ganze Fracht bis Posen nur noch 20 Pfennig für den Doppelzentner, und ich habe 17 Mark 80 Pfennig, wenn du 18 Mark bekommst.“ „Das beste Geschäft mache ich immer noch mit der Milch,“ sagte Magnus nach einer kleinen Pause, „die kaufen sie in der Stadt für 20 Pfennig das Liter; davon bekommt der Milchmann, der den Verkauf besorgt, 5 Pfennig, und mir liefert er jeden Abend 15 Pfennig ab.“ „In diesem Punkte kann ich mich gar nicht mit dir vergleichen,“ antwortete Bart, „die Milch kann die lange Fahrt auf dem Land- wege nicht vertragen; an heißen Tagen wird sie regelmäßig sauer; ich muß sie deshalb an unsere Molkerei verkaufen und bin froh, wenn ich dort 8 Pfennig für das Liter erziele. Im nächsten Jahre wird das auch anders werden; die Eisenbahnfahrt wird ihr nichts schaden; ich schicke sie dann nach Posen und hoffe, abzüglich der Fracht, auf 13 Pfennig zu kommen. Dann will ich auch meinen Viehstand vermehren.“ H. Mahraun.
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