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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 138

1907 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
138 Sprüche. schwindigkeit, und ebenso schnell wird er zum Halten gebracht. Nach drei Minuten spürt man, daß das Geleise ansteigt; gleichzeitig dringt das Tageslicht in den Tunnel herein; jetzt wird es gänzlich hell, und nun schwebt man hoch über dem Straßendamm und läßt den Blick über die schönen Straßen und Plätze des Berliner Westens schweifen. Plötzlich saust der Zug durch ein vierstöckiges Wohn- haus hindurch, in dem man einen überwölbten Durchbruch her- gestellt hat, und ginge die Fahrt nicht so rasend schnell, so könnte man in die Küchen und Kammern der Hofgebäude hineinlugen. Verschwunden sind jetzt Häuser und Straßen; die Bahn trägt uns quer über die zahllosen Schienenstränge, die nach dem Potsdamer und Anhalter Bahnhof laufen. Zwischen beiden zweigt sich eine Strecke ab, die sich alsbald in die Tiefe senkt und als Unter- grundbahn am Potsdamer Bahnhof endet. Die Hochbahn aber tritt durch ein durchschnittenes Wohnhaus, das sogenannte geschlitzte Haus, an den Landwehrkanal, den sie eine Strecke begleitet. Tief unten erblickt man die Wasserstraße; einige Meter höher liegt der Straßendamm, der wieder einige Meter höher von einem Geleise der Anhalter Bahn geschnitten wird, und über dieses alles geht die Hochbahn hinweg. Am Halleschen Tor genießen wir noch einen prächtigen Ausblick über den Belle - Allianceplatz und in die Friedrichstraße; dann jagt der Zug dem fabrikreichen Osten Berlins zu, setzt auf der prächtigen Oberbaumbrücke über die Spree und erreicht nahe bei der Stadtbahn sein östliches Endziel. Eine gute Viertelstunde ist seit der Abfahrt erst verflossen, und man möchte fast glauben, die Ausdehnung Berlins könnte doch so ungeheuer nicht sein, wie sie sich der Fremde vorstellt; allein die Stadtbahn braucht für den Weg zwischen den beiden Endpunkten der Hochbahn eine halbe Stunde, und sie fährt doch nicht gerade langsam. Man sieht, der Berliner hat eine große Auswahl von Verkehrs- mitteln, die ihn schnell und billig zum Ziele bringen. Kann man’s ihm verdenken, wenn er es verlernt, das einfachste und natürlichste Verkehrsmittel, „Schusters Rappen“, zu benutzen? Nach „Berlin und seine Arbeit“. 66. Sprüche. 1. Ein Segen ruht im schweren Werke; dir wächst, wie du’s vollbringst, die Stärke; bescheiden zweifelnd fingst du’s an und stehst am Ziel, ein ganzer Mann. Emanuei Geibei. 2. Es sieht manches so aus, als wär’ gar nichts draus zu machen; die Leute achten 's gering und lachen. Kommt dann der Rechte und macht was draus, gleich hätten es alle können machen. j0h. Trojan.
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