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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 14

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
14 Das Innere eines Kohlenbergwerks. 2. Auf dem Lagerplatze des Holzhändlers sucht sich der Möbel-Tischler seinen Bedarf an Brettern aus, die er in einem trockenen und warmen Raume aufbewahren muß. Er verarbeitet in seiner Werkstatt aber nicht nur Kiefern- oder Kienholz, sondern auch das Holz von Laubbäumen. Dieses wird nicht gewässert, weil es wenig oder gar nicht harzhaltig ist; sondern es wandert gleich nach dem Fällen in die Sägemühle. In der Tischlerwerkstatt wird nicht nur das Holz der Waldbäume, sondern auch solches von alleinstehenden Bäumen, besonders Birkenholz verarbeitet. Die Kronen der einzelnstehenden Bäume werden vom Winde nach allen Richtungen hin gedreht, und dadurch wird die Struktur des Holzes beeinflußt. Die Jahresringe verwachsen in sich, und das Holz wird fester und kerniger. Daher nimmt der Tischler, wenn er z. B. den Rahmen für ein Sofa herstellt, zu den Teilen, welche am meisten zu tragen und zu halten haben, nicht Kiefern- oder Nußbaumholz, sondern Birkenholz. Es werden überhaupt für bestimmte Zwecke auch gewisse Holzarten verwandt. An einem Wagenrad besteht beispielsweise die Nabe aus Rüsternholz, und für die Speichen wählt man Eichen-, für die Felgen Eschenholz. Das Holz der Fichte oder Rottanne und das der Edel- oder Weißtanne wird man kaum in der Werkstatt des Möbeltischlers sehen, weil es zu grob- jährig und zu harzhaltig ist. Dazu kommt noch, daß diese Nadelbäume bis unten an den Stamm beästet sind, während die unteren Äste der Kiefern nach und nach verschwinden. Die Folge davon ist nämlich, daß die Astlöcher der Kiefer allmählich mit dem Stammholz verwachsen und von neuen Holz- schichten bedeckt werden. Auch sind die Astlöcher der Kiefern länglich rund, da deren Zweige schräg nach oben gerichtet sind, und dadurch findet das Verwachsen leichter statt. Die Zweige der Tannen und Fichten aber stehen mehr in wagerechter Richtung ab. Die Astlöcher sind deshalb rund; auch können sie mit dem Holze nicht verwachsen, weil die Zweige nicht abfallen. Aus diesen Gründen werden Fichten und Tannen hauptsächlich zur Ge- winnung von Pech, Lohe u. dgl. sowie zu Bauholz, Schiffsmasten und zu Pfählen benutzt, welche eingerammt werden, um dem Erdboden Festigkeit zu verleihen. L. Petri. *10. Das Dimere eines Kohlenbergwerks. (Beschreibung der Abbildung Nr. 2.) 1. Erst seit ungefähr 50 Jahren hat sich der Bergbau in der Weise entwickelt, wie es unsre Abbildung darstellt. Sollte früher ein Bergwerk angelegt werden, so drang man mit Hacke und Spaten in den Erdboden ein. Gewöhnlich baute man schräg in den Boden laufende Stollen, oder es wurden kurze Schächte, Brunnenlöchern ähnlich, „abgeteuft", von denen dann die Stollen ausgingen. „Schürfen" nannte man diese Art des Bergbaues, der sich naturgemäß nahe an der Oberfläche hielt. Als jedoch in neuerer Zeit die Technik sich mit staunenswerter Schnelligkeit entwickelte, konnte man vom Schürfen zum Tiefbau übergehen. Diesem geht das Tiefbohren voran. Es werden Erdbohrer dazu verwandt, welche nicht nur tief in den Boden dringen, sondern in ihren Höhlungen auch Proben der durchbohrten Erdschichten ans Tageslicht fördern. Dampfmaschinen treiben diese an eisernen „Gestängen" befestigten Bohrer in die Erde, und so ist man schon bis zu 2000 m tief eingedrungen.
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