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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 247

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Samariteiqienste. 247 ich am liebsten heim zu Dir, um Deine Sorgen zu vertreiben. Freilich, mit der Eisengießerei wird es wohl vorbei sein. er auf der Brust nicht taktfest ist, der soll nicht Feilenhauer, oder Steinmetz werden, und wer sich nicht gänzlich frei von den heillosen Pilzchen weiß, der sollte nicht das Bäcker- handwerk oder etwas Ähnliches wählen, um die Gesundheit anderer nicht zu gefährden. Aber mach Dir keine Sorgen; ich finde schon eine Beschäfti- gung, die meiner Gesundheit zusagt. Dann werde ich schon alles wieder einbringen. Verlaß Dich auf Deinen dankbaren Sohn Paul.“ 3. Und der brave Sohn kam wirklich kerngesund heim; aber er trat in ein Haus der Trauer. Die Mutter hatte ihm verschwiegen, was sich in- zwischen mit dem älteren Bruder zugetragen, damit Aufregung und Sorge die gute Wirkung seiner Kur nicht beeinträchtigten. An einem Sonnabend- abend hatte Walter, wie öfter, in der Schenke des Guten zu viel getan; dabei hatte er mit seiner Körperkraft geprahlt und sich vermessen, einen Tisch mit gestreckten Armen aufzuheben. Plötzlich brach er zusammen, und ein Blutstrom rann aus seinem Munde. Das Krankenhaus nahm ihn auf. Dort lag er ein paar Wochen fiebernd, mit wachsbleichem Gesicht und rotfleckigen Wangen. Alles Bemühen des Arztes konnte die plötzlich so heftig aufgetretene Krankheit nicht zurückhalten. „Morgen wollen wir ihm das letzte Geleit geben“, sagte schluchzend die Mutter zu Paul. „Es gibt Heilung für dieses gräßliche Übel, das sehe ich an dir, mein guter Junge; dem Vernünftigen kann geholfen werden; aber der Unvernünftige geht zu gründe.“ Ein Jahr später finden wir Paul als Gehilfen in einer großen Gärtnerei wieder. Niemand hätte geglaubt, daß er einmal Patient in einer Lungen- heilstätte gewesen war. Seine kräftige Gestalt und seine frische Gesichts- farbe zeugten von seinem Wohlbefinden. Die Militäraushebung stand bevor und er wurde als tauglich befunden. Wie freute er sich, und wie gerne hätte er des Königs Rock angezogen ! Aber als der einzige Ernährer seiner Mutter fühlte er sich glücklich als dankbarer Sohn. Nach Dr. med. Adoif E. Thiele. *112. Samciriferdienife. i. 1. Im Herbste des Jahres 1886 erlitt ich bei einem Zusammenstoß der Pferdebahn mit einem Rollfuhrwerk einen schweren Unfall. Der linke Scherenbaum des Fuhrwerks durchstieß die Schutzwand der vorderen Platt- form, quetschte meinen linken Oberschenkel gegen die Wand des Pferde- bahnwagens und zerschmetterte den Knochen. Glücklicherweise behielt ich die Besinnung und konnte die unberufenen Helfer, welche mich wohlwollend in eine Droschke packen wollten, so lange abwehren, bis die Tür eines nebenan befindlichen Zaunes ausgehoben war, auf die ich mich betten ließ. Schnell wurden vom nahen Hauptbahnhofe Träger herbeigeholt, die mich in einem Tragekorbe nach Hause schafften. Das verletzte Bein blieb mir er- halten und ist, wenn auch ein wenig kürzer als das andere, doch wieder recht brauchbar geworden. Hätte ich besinnungslos die Beförderung in einer Droschke erleiden müssen, so wäre die Abnahme des Beines und vielleicht noch Schlimmeres unvermeidlich gewesen.
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