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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 286

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
,'86 Wirtschaftliches Leben in den deutschen Koloincen. dem Mutterlande versagt sind, weshalb es noch so sehr auf fremde Einfuhr angewiesen ist. Die Baumwollenkultur hat in Togo und Ostafrika bereits über- raschend gute Ergebnisse gehabt; Togo und Kamerun verfügen über reiche Bestände an Ölpalmen; Ostafrika und die Südseekolonien liefern große Mengen von Kopra. Die Kautschukausfuhr aus Kamerun und Ostafrika ist schon jetzt nicht unbedeutend, und der Kakaobau findet in Kamerun und Samoa einen guten Boden. Der Anbau von Mais und Reis hat in Ostafrika ansehnliche Fort- schritte gemacht, und Südwestafrika hat — abgesehen von den vorhandenen Mineral- schätzen — für die Viehzucht und die Gewinnung von Schafwolle eine Zukunft. Hiernach mag es verwunderlich erscheinen, daß unsere Kolonieen nicht schon längst von den Engländern und Franzosen in Besitz genommen worden sind. Der Grund hierfür ist leicht zu ersehen, wenn man einen Blick auf die Verkehrs- verhältnisse unserer Schutzgebiete wirft. In Ostafrika und Kamerun mangelt es an schiffbaren Strömen; in Togo sind die Landungsverhältnisse ungünstig, und die nahezu unzugängliche Küste von Südwestafrika ist zudem durch einen breiten Wüstengürtel vom Hinterlande getrennt. Aber diese Ungunst der natürlichen Verhältnisse kann überwunden werden. Was unseren Schutzgebieten an natürlichen Verkehrserleichternngen versagt ist, müssen wir mit Hülfe der Technik durch Landungsanlagen und Eisenbahnen ersetzen. Die Deutschen, obwohl die zuletzt Gekommenen, sind trotzdem nicht die zu spät Gekommenen. Das beweist die im Jahre 1898 erfolgte Pachtung der Ki au tschau-Bucht von China, dieses wichtigen Stützpunktes für Deutsch- lands Handel und Schiffahrt in Ostasien, sowie die Erwerbung der Karolinen- inseln im folgenden Jahre. So hat das Deutsche Reich durch sein rasches, kraftvolles Vorgehen in wenigen Jahren einen Kolonialbesitz gewonnen, dessen Einfuhrwert im Jahre 1907 145 Mill., dessen Ausfuhrwert 74 Mill. betrug, und dessen Gesamthandel 1908/9 einen Wert von 252 Mill. Mark darstellte. Die beiden größten Männer ihrer Zeit, Kaiser Wilhelm I. und sein Kanzler, haben einen glücklichen Griff getan, als sie das Vermächtnis des Großen Kurfürsten aufnahmen und Deutschland teilnehmen ließen an der Teilung der Erde. Noch Berthold Bolz und Karl Helfferich. *129. Wirtschaftliches heben in den deutschen Kolonieen. 1. Wer aus dem dunkeln Erdteil in die deutsche Heimat zurückkehrt, pflegt sich von dort allerlei Andenken mitzubringen, mit denen er daheim sein Zimmer ausstaffiert. Nimmt man solch ein Museum im Kleinen näher in Augenschein, so wird man oft gewahren, daß die Schwarzen ihre Tage keineswegs nur in süßem Nichtstun verbringen, sondern daß es unter ihnen auch brave Handwerker, ja sogar Kunsthandwerker gibt. So wird von den Tongonegern berichtet, daß jeder ansehnlichere Ort eine Schmiede hat, in der die Umwohner ihre Messer, Schwerter und andere Geräte teils aus- bessern, teils anfertigen lassen. Auf vier Pfählen ruht ein Schattendach; der
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