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1906 -
München
: Oldenbourg
- Hrsg.: Lehrerinnen-Verein München
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule, Feiertagsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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42. Von den Brennstoffen.
Güte der Steinkohlen ist übrigens sehr verschieden. Sie müssen tief-
schwarz, glänzend, hart und frei von fremden Gesteinen sein und sollen
möglichst wenig Asche oder Schlacken hinterlassen. Die meiste Hitze geben
jene, die sehr spröde sind und stark und glasartig glänzen. Steinkohlen,
welchen Kohlenwasserstoff sowie Schwefel und sonstige Bestandteile durch
trockene Destillation entzogen sind, wie dies bei der Gasbereitung geschieht,
heißen Koks (Coaks); diese geben bei gleicher Gewichtsmenge eine stärkere,
anhaltendere Hitze und brennen fast ohne Nauch. Die Verwendung der
Steinkohlen, ganz besonders aber des Koks zur Zimmerheizung setzt einen
gut ziehenden Ofen voraus. Die Entzündung geschieht mittels eines
Holzfeuers. Die Rostöffnnngen müssen von Zeit zu Zeit von der sich
ansetzenden Schlacke gereinigt werden.
3. Braunkohlen. Die Braunkohle steht zwar hinsichtlich ihrer
Heizkraft dem Holze und den guten Steinkohlen nach, ist aber nichts-
destoweniger ein sehr beachtenswerter Brennstoff. Sie ist bald ein
von Erdharz durchdrungener Ton oder Gips mit pflanzlichen Über-
resten bald ein von Erdharz durchdrungenes Holz. Die letztere Art ist
die bessere.
4. Briketts. Künstliches Brennmaterial ist unter dem Namen
Briketts (Brennziegel) in neuerer Zeit vielfach in den Handel gekommen.
Die Brennziegel brennen sauber und gleichmäßig und haben deshalb in
Zimmeröfen Eingang gefunden. Sie werden meist aus Holzspänen, Torf
und Braunkohlenabfällen, alter Gerberlohe mit Lehm verbunden, oder
aus Steinkohlengrus mit eingekochtem Steinkohlenteer gemacht und in
Formen gepreßt.
5. Torf. Der Torf besteht aus einer mit erdigen Teilen ver-
mengten Masse von abgestorbenen Sumpfpflanzen und deren Wurzeln.
Er kommt hauptsächlich in zwei Arten vor. Die eine Art ist leicht und
schwammig, enthält die Pflanzenteile noch wenig verändert und findet
sich meistens an der Oberfläche der Erde. Bei der anderen Art, schwärzer
an Farbe, sind die Pflanzenteile mehr verändert; auch ist die Masse
dichter und schwerer; sie findet sich meistens in den tieferen Schichten
der Torfmoore. Die erstere Sorte entzündet sich schnell und brennt
leicht fort; die letztere braucht dagegen einen stärkeren Luftzug zum Brennen,
gibt aber dafür eine größere Hitze. Der beste Torf ist derjenige, welcher
schwarz oder dunkelbraun aussieht, sehr trocken und doch schwer ist und
beim Verbrennen weiße Asche zurückläßt. Damit der bei Torfheizung
entstehende üble Geruch schnell entfernt werde, muß der Ofen einen
lebhaften Zug haben.