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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 47

1913 - Leipzig : Hahn
47 Doch vor dem Hauch wo uns vor Jahren Mir war, als rief es aus den Wogen: die Mutter stets empfing, dort sah Flieh, flieh und ohne Wiederkehr! ich fremder Menschen fremd Gebaren; Die du geliebt, sind fortgezogen, wie weh, wie weh mir da geschah! sie kehren nimmer, nimmermehr. Hermann von Ltngg. Arbeiter?. Dein wahres Glück, o Menschenkind, o glaub es doch mit nichten, daß es erfüllte wünsche find: Es find erfüllte Pflichten. 28. Die Arbeit. In der Königlichen Gewehrfabrik zu Spandau ruhte heute die Arbeit; es war Königs Geburtstag, und um ihn würdig zu feiern, hatte mau den größten der gewaltigen Arbeitssäle ausgeräumt und mit Tannenlaud und Fahnen in einen Festsaal verwandelt. Kopf an Kopf standen die Beamten und Arbeiter mit ihren Frauen und erwachsenen Kindern im Saale, und am dichtesten waren sie um das Rednerpult gedrängt, das soeben der Direktor bestieg, um das Fest mit einer Ansprache zu beginnen. „Arbeiter der Gewehrfabrik!" sprach er, „wir sind hier versammelt an einer Stätte der Arbeit. Es steht uns deshalb wohl an, über die tieferen Gründe, warum und wofür wir arbeiten, einmal nachzudenken. Unsere Arbeit ist nicht leicht, sie erfordert Fleiß und Geschicklichkeit; unsere Arbeitszeit ist nicht kurz, denn sie erfüllt unsern Tag. Was ist es, das diese Arbeit uns so wert macht, daß ein jeder sich freut, sie zu haben? Ist es das Geld, das sie uns trägt? Da wären wir, sage ich euch, arm- selige Geizhälse l Der Mensch lebt nicht um der Arbeit willen, auch arbeitet er nicht um des Geldes willen. Seine Hauptaufgabe liegt daheim im Kreise der Seinen! Denn alles, was lebt, muß dafür sorgen, daß es erhalten bleibe. Dies ist das ewige Gesetz, das uns die Arbeit auf- erlegt. Um sich und Weib und Kind zu ernähren, geht der Mann auf Arbeit aus — mag er nun wie unsere Vorfahren mit Schlinge und Spieß zum Walde ziehen, um den Hirsch zu fangen, oder mag er wie wir zur Werkstatt und Fabrik gehen. Dort war's der Hirsch, hier ist's das Geld, das ihm den Tisch zu Hause decken hilft. Die Form des Lohnes hat zwar oft im Zeitlauf gewechselt, der Lohn selbst aber ist stets geblieben, er war und bleibt die lachenden Augen der Kinder, das reinliche Heim! Wir arbeiten, um zu leben! Das zeigt uns der Ackersmann, der auf eigener Scholle die Früchte zieht, die er selbst zum Unterhalt gebraucht; das beweist vor allem ihr, ihr nimmermüden Hausftauen, deren Arbeit keinen andern Lohn erstrebt, als mit den Eurigen zu leben. Das lehrt auch ihr, ihr Schwestern der Barmherzigkeit, die ihr in schwerer Arbeit euch müht, auch unsere Kranken und Elenden noch dem Leben zu erhalten. An diesen Beispielen erkennt ihr, wie
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