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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 48

1913 - Leipzig : Hahn
48 viele Arbeit noch getan wird, die nichts ftagt nach Geld und Geldes- wert, die ihren Lohn trägt in sich selbst. Das ist der Segen der Arbeit, daß sie mit Selbstzufrieden- heit jeden rechten Arbeiter schmückt, wie einen König seine Krone." Mahraun. 29. Pom Sparen. Spare! Mit den fünf Buchstaben wäre manchem, der's nur einmal probieren wollte, sicherlich geholfen. Für viele aber ist's eine harte Nuß, die sie nicht knacken mögen. Darum haben sie aber auch zuletzt nichts zu beißen und zu brechen. Sparen soll ich, sagt der eine; aber wovon? Zinsen und Renten beziehe ich nicht; wovon soll ich mir also etwas abbrechen? — Erstlich: von deinem Hab und Gut sollst du dir etwas abbrechen, von deinem Einkommen und Erwerb, von deinem Verdienst und Tagelohn- Und zweitens: an Mund und Kleid, an Magen und Kragen sollst du's ersparen. Wer Geld und Gut denkt zu erlangen, muß erstlich mit dem Mund anfangen. Sparen soll ich, sagt der andere; aber wieviel? Die Er- sparnisse von meinen sechs Dreiern sind nicht der Rede wert und können nichts helfen. — Aber viele Bäche machen einen Strom, viele Körner machen einen Haufen, viele Federn ein Bett, viele Reiser einen Besen. Wer das Kleine nicht acht't, dem wird das Große nicht gebracht. Ich kenne einen Herrn Haltzurat, der früher mit Schiefersüften, Siegellack und anderen Kleinigkeiten im Kasten mit gutbeschlagenen Schuhen durch die Dörfer zog, und jetzt hat er einen großen Kramladen und int Geld auf Zins aus. Mit ehrlichen Pfennigen hat der Mann sein Sparen angefangen; denn er wußte, daß hundert kupferne Pfennige auch eine Silbermark ausmachen. Sparen soll ich, sagt der dritte; aber wann? Heißt es doch: „Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht!" Lasten wir also das Sparen, bis die Lust gebüßt ist und die Rosen auf den Wangen abblättern. — Soll ich antworten? Spare beizeiten, ehe es zu spät wird, ehe es auf die Neige geht mit deinem Vorrat und mit deiner Kraft, etwas zu erwerben. Spare in den Sommer tagen für die Winter- tage des Lebens. Jeder gesunde Mensch hat wenigstens einmal im Leben feine Sommer- und Erntezeit. In jungen Tagen baut man sich für das Alter die Hütte. „Wenn man im Rohre sitzt, muß man die Pfeifen schneiden." Sparen soll ich, fragt Nachbar Ratlos; aberwo es lassen? Ist bei dir zu Stadt und Land keine Sparkaste und der Sparpfennig in deinem eigenen Gewahrsam nicht sicher, so mache einen wohlhabenden
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