Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 70

1913 - Leipzig : Hahn
70 Das Schiff geborsten, das Feuer verschwelt. Gerettet alle. Nur einer fehlt! * * * Alle Glocken geh'n; ihre Töne schwell'n himmelan aus Kirchen und Kapell'n, ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt, e i n Dienst nur, den sie heute hat: Zehntausend folgen oder mehr, und kein Aug' im Zuge, das tränenleer. Sie lassen den Sarg in Blumen hinab, mit Blumen schließen sie das Grab, und mit goldener Schrift in den Marmorstein schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein: „Hier ruht John Maynard. In Qualm und Brand hielt er das Steuer fest in der Hand; er hat uns gerettet, er trägt die Krön', er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. John Maynard." Theodor Fontane. 37. Erste Hilfe bei Unglücksmen. i. Es war an einem schönen Sommertag im vorigen Jahre, als auf schaumbedecktem Rosse ein Reiter vor mein Haus sprengte mit der Nachricht, daß auf einem großen Gute, welches mehr als zwei Meilen von hier entfernt liegt, der einzige Sohn der Besitzerin, einer Witwe, in den Teich gefallen und ertrunken sei. Sie ließ mich bitten, so rasch als möglich zu ihr zu kommen. Ich ließ sofort anspannen und fuhr, was die Pferde laufen konnten, hinaus, allerdings ohne Hoffnung, noch helfen zu können; denn vor zwei Stunden konnte ich kaum an Ort und Stelle des Unglücks sein. Als ich eintraf, kam mir die Mutter jubelnd entgegen mit der Nachricht, daß der Knabe gerettet sei. Es ward mir nun folgendes berichtet: Der zehnjährige, wilde Knabe hatte trotz des Verbotes einen Kahn bestiegen, der auf einem tiefen Teiche im Garten lag, und hatte, wie Kinder es gern tun, darin so lange geschaukelt, bis der Kahn umgeschlagen und der Knabe ins Wasser gefallen war. Ein Gärtner, der in der Nähe arbeitete, war sogleich in den Teich gesprungen, doch war es ihm erst nach zehn Minuten gelungen, den Knaben vom Grunde des Teiches herauf- zuholen. Als die Mutter herankam und den Knaben totenblaß und leblos auf dem Rasen am Rande des Teiches hingestreckt liegen sah, gab sie sich der wildesten Verzweiflung hin. Der Ruf nach ärztlicher Hilfe war natürlich für den Augenblick vergeblich. Die Bewohner des Gutes eilten von allen Seiten herbei, unter ihnen ein alter Schäfer, der in dem Rufe stand, allerlei ärztliche Kenntnisse zu be- sitzen. Dieser machte auch sogleich Vorschläge zu Wiederbelebungs- versuchen: er riet, das Kind bei den Beinen in die Höhe zu heben und mit dem Kopf nach unten so lange zu schütteln, bis alles Wasser
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer